Pressemitteilung upm

Fremde Familiengeschichten

Lesung und Literaturwettbewerb beim Tag der Hochschulkultur

Münster (upm), 05. November 2007

Literaturwettbewerb
Auszeichnung am Tag der Hochschulkultur: Jury und Sieger des Hörspiel- und Kurzgeschichtenwettbewerbs "Miete" Foto: jri

Lesung, Lieder und Literaturwettbewerb lockten am Tag der Hochschulkultur (3. November 2007) im Rahmen des "Elternalarms" Schaulustige, Studierende und ihre Familien ins Westfälische Landesmuseum am Domplatz. Neben einer Rezitation studentischer Texte, einer lebhaften Diskussion des Debattierclubs der WWU Münster und dem Literaturwettbewerb des Senatsausschusses für Kunst und Kultur sorgten musikalische Einlagen des Blechbläserensembles "Galaxy Brass" und der A-Capella-Band "6Pack" für gute Stimmung.  

Einblicke in fremde Familiengeschichten gab Svenja Eckhof vom Theaterlabor der Universität Münster mit einer Rezitation ausgewählter Texte aus "Familiengeschichte(n) zwischen gestern und morgen", Produkt einer Schreibwerkstatt von Prof. Dr. Cornelia Blasberg am Germanistischen Institut der WWU Münster. In einer anschließenden Diskussion betonte die Germanistin, wie wichtig die Beschäftigung junger Menschen mit ihrer eigenen Familie sei. "Herausgekommen sind dabei ganz eigene und eigenwillige Interpretationen", so Prof. Blasberg. Es habe sich gezeigt, dass Studierende offener und aufgeschlossener an das Projekt Familie herangegangen seien als es Gesellschaftstheorien postmoderner Soziologen vermuten ließen.  

Die Sieger des Hörspiel- und Kurzgeschichtenwettbewerbs zum Thema Miete, den der Senatsausschuss für Kunst und Kultur an der WWU Münster ausgerufen hatte, wurden am Nachmittag gekürt. Jana Korte und Myriam Keil, beide ehemalige Studentinnen in Münster, teilen sich den mit jeweils 1000 Euro dotierten zweiten Platz. Einen Erstplatzierten gab es nicht. Korte schildert in ihrer Geschichte "Ariana" aus Sicht einer Ich-Erzählerin die Veränderung eines Mitbewohners, der sich auf einer Mexiko-Reise verliebt und die neue Freundin mit nach Deutschland nimmt. Einsamkeit ist Thema von Keils Kurzgeschichte "Kontaktflächen" um zwei Menschen, die im selben anonymen Mietshaus leben. Die Siegerehrung des Wettbewerbs bildete den Höhepunkt des Tages der Hochschulkultur am Samstag im Rahmen des "Elternalarms".  

Jürgen Flenker, Elisabeth Schröder, Hanna Röbbelen, Maike Frie, Hildegard Lasri, und Marion Gay wurden mit dem dritten Platz und jeweils 250 Euro ausgezeichnet. Insgesamt hatten 69 akademische Literaten Kurzgeschichten eingesandt. "Ein Rekord", kommentierte Jurymitglied Joachim Feldmann von der Literaturzeitschrift "Am Erker". Dennoch: Unter den vielen Einsendungen seien nur wenige gewesen, die sich von schlecht erzählten Alltagsbegebenheiten unterschieden hätten. Bei den ausgezeichneten Geschichten sei sich die Jury einig gewesen: "Hier hat jemand an seinem Text gearbeitet." Drei Hörspieleinsendungen verzeichnete die Jury, die alle einen Anerkennungspreis gewannen.  

Senatsausschuss Kunst und Kultur