Pressemitteilung upm

Kosmische Materie und Leben auf dem Mars

Münstersche Forscher sind an neuen Helmholtz-Allianzen beteiligt

Münster (upm), 14. November 2007

Der Senat der Helmholtz-Gemeinschaft hat vier weitere Helmholtz-Allianzen ausgewählt, die über einen Zeitraum von fünf Jahren eine Förderung in Millionenhöhe erhalten. An zwei dieser Allianzen - "Kosmische Materie im Labor" und "Planetenentwicklung und Leben" - sind auch Forscher der WWU Münster beteiligt. In den Helmholtz-Allianzen arbeiten Wissenschaftler aus Helmholtz-Zentren mit Universitäten und in- und ausländischen Forschungseinrichtungen zusammen, um Zukunftsthemen gemeinsam voranzutreiben.  

Zur Allianz "Kosmische Materie im Labor" schließen sich Wissenschaftler der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) und des Forschungszentrums Jülich zusammen, um mit mehreren Universitäten, dem Max-Planck-Institut für Kernphysik und vier Forschungseinrichtungen aus den USA und Japan die Materie unter extremen Bedingungen, wie sie kurz nach dem Urknall herrschten, zu erforschen. Das Projekt wird in den nächsten fünf Jahren aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds der Helmholtz-Gemeinschaft mit 18,75 Millionen Euro gefördert, die Partner dieser Allianz steuern selbst weitere 54 Millionen Euro bei.  

Zentraler Punkt der Allianz ist die Errichtung des "Extreme Matter Institutes (EMMI)" auf dem Gelände der GSI. Mit diesem Institut wird eine in Europa einmalige Struktur zur interdisziplinären Erforschung von Materie unter extremen Bedingungen (von extrem heißer Urknallmaterie bis zu ultra-kalten Quantengasen) geschaffen. An der Allianz sind Prof. Dr. Owe Philipsen und Prof. Dr. Johannes P. Wessels vom Fachbereich Physik der WWU beteiligt. "Die hierfür von der Helmholtz-Gemeinschaft zur Verfügung gestellten Mittel werden den Forschungsschwerpunkt am Fachbereich personell verstärken. Außerdem erhält die WWU Zugang zu diesem weltweit einzigartigen Institut", erklärt Prof. Wessels.  

Die Helmholtz-Allianz "Planetenentwicklung und Leben" untersucht, wie sich Planeten gebildet haben und ob auf solchen Planeten Bedingungen geherrscht haben, die die Entstehung von Leben ermöglichten. Beteiligt sind das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, sieben Universitäten und vier außeruniversitäre Forschungseinrichtungen aus dem In- und Ausland sowie weitere große Partnerorganisationen. Die Helmholtz-Gemeinschaft fördert das Projekt mit 16,8 Millionen Euro, die Partner steuern selbst weitere 16,8 Millionen Euro bei.  

Von der Universität Münster an dem Projekt beteiligt sind Prof. Dr. Ulrich Hansen vom Institut für Geophysik, Prof. Dr. Harald Hiesinger vom Institut für Planetologie und Prof. Klaus Mezger vom Institut für Mineralogie. Die Forscher untersuchen die Entwicklung des Planeten Mars seit seiner Entstehung und gehen der Frage nach, ob es ein Zeitfenster gegeben hat, in dem sich dort Leben hätte entwickeln können. Prof. Mezger erklärt die Bedeutung der Allianz: "Die Förderung durch die Helmholtz-Gemeinschaft bedeutet für uns nicht nur einen Prestigegewinn, sondern ermöglicht uns die Durchführung eines Forschungsprojekts, das ansonsten für uns in dieser Form nicht finanzierbar gewesen wäre."  

Helmholtz-Gemeinschaft