Pressemitteilung upm

Max-Planck-Forschungspreis an Prof. Hans-Christian Pape

Wissenschaftler der WWU Münster erforscht die Spuren der Angst im Gehirn

Münster (upm), 22. November 2007

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Prof. Hans-Christian Pape (rechts) und sein britischer Kollege Prof. Raymond Dolan erhielten von Bundesforschungsministerin Annette Schavan den mit je 750.000 Euro Euro dotierten Max-Planck-Forschungspreis 2007. Foto: Alexander von Humboldt-Stiftung/Eric Lichtenscheidt

Mit 1,5 Mio. Euro Preisgeld ist der internationale Forschungspreis für herausragende Erfolge im Bereich Lebenswissenschaften dotiert, den die Alexander-von-Humboldt-Stiftung und die Max-Planck-Gesellschaft gestern in Bonn übergeben haben. Einer der beiden Preisträger stammt aus den Reihen der Medizinischen Fakultät Münster: der Neuroverhaltensforscher Prof. Hans-Christian Pape.  

Pape erforscht die Spuren der Angst im Gehirn. Was passiert im Gehirn, wenn wir in Panik geraten? Wie entsteht ein Furchtgedächtnis? Hans-Christian Pape hat molekulare und zelluläre Grundlagen von Furcht und Furchtgedächtnis sowie die Prozesse der Regulation von Wachheit und Schlaf bei Tieren erforscht. Mit dem Preisgeld will Pape entsprechende Mechanismen im Menschen nachweisen und so die Basis für die Behandlung von Erkrankungen wie Angststörungen oder Epilepsie schaffen.  

Zusammen mit dem Wahlmünsteraner wurde Prof. Raymond Joseph Dolan ausgezeichnet. Der Wissenschaftler vom University College London kann die Lage von Gefühlen im Gehirn beschreiben. Wie und wo entstehen Gefühle eigentlich? Wie verarbeitet unser Gehirn sie? Und warum fühlen verschiedene Menschen so unterschiedlich? Raymond Dolan hat die Neuroverhaltensforschung revolutioniert, indem er mit bildgebenden Verfahren die "Anatomie der Emotionen" im Gehirn ergründet. Mit dem Preisgeld wird er in Zusammenarbeit mit Kollegen in Deutschland die neurochemischen Mechanismen erforschen, die dem emotionalen Lernen und der Entscheidungsfindung beim Menschen zugrunde liegen.  

Die Mittel für den Max-Planck-Forschungspreis stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung bereit. Zu den Auslobern: Die Alexander-von-Humboldt-Stiftung ermöglicht jährlich über 1.800 Forschern aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. Sie pflegt ein Netzwerk von weltweit rund 23.000 Humboldtianern aller Fachgebiete in 130 Ländern - unter ihnen 40 Nobelpreisträger. Die Max-Planck-Gesellschaft fördert Grundlagenforschung auf internationalem Spitzenniveau in den Lebens-, Natur- und Geisteswissenschaften. Mehr als 12.600 Mitarbeiter und weitere 11.300 Gastwissenschaftler, Doktoranden und studentische Hilfskräfte sind in der Forschung tätig und schaffen die Voraussetzungen für wirtschaftliche und gesellschaftliche Innovationen.  

Univ.-Prof. Dr. Hans-Christian Pape