Pressemitteilung upm

Blick in die Sterne

Universität Münster trauert um Prof. Dr. Waltraut Carola Seitter

Münster (upm), 29. November 2007

Die Westfälische Wilhelms-Universität Münster trauert um Prof. Dr. Waltraut Carola Seitter, die am 15. November im Alter von 77 Jahren verstorben ist. Die verstorbene Wissenschaftlerin war von 1975 bis zu ihrer Emeritierung im Jahr 1995 Professorin für Astronomie und Direktorin des Instituts für Astronomie der Universität Münster.  

Waltraut Carola Seitter wurde 1930 in Zwickau geboren. Nach dem Studium in Köln wurde sie 1962 in Bonn promoviert und dort 1969 außerplanmäßige Professorin. Nach einer Gastprofessur an der amerikanischen Vanderbilt University wurde sie Full Professor in den USA am renommierten Smith College. 1975 erhielt sie einen Ruf als Professorin und Direktorin des Astronomischen Instituts der Universität Münster. Mit ihrer Emeritierung im Jahr 1995 wurde das Institut im Rahmen von landesweiten Struktur- und Konzentrationsmaßnahmen geschlossen.  

In Münster stand neben der Lehre zunächst die Verbesserung der Infrastruktur im Vordergrund. Nach dem Umzug in die Institutsgruppe I im naturwissenschaftlichen Zentrum am Coesfelder Kreuz scharte sie Anfang der achtziger Jahre ein talentiertes und motiviertes Team von Mitarbeitern um sich und führte das Institut für Astronomie zu großer internationaler Anerkennung. Das von ihr geleitete "Münster Redshift Project" zur großräumigen Galaxienverteilung und eine Galaxiendurchmusterung des Südhimmels führten zu zahlreichen international beachteten Veröffentlichungen.  

Ihren Namen trägt auch ein Asteroid: "4893 Seitter", entdeckt am 9. August 1986 vom belgischen Astronomen Dr. Eric Elst und seiner bulgarischen Kollegin Dr. Violetta Ivanova, bewegt sich auf einer fast kreisförmigen Ellipse in einer mittleren Entfernung von 470 Millionen Kilometern um die Sonne und ist zwischen 15 und zwanzig Kilometer groß.  

Prof. Seitter lebte und arbeitete unermüdlich für die Astronomie und engagierte sich in beispielloser Weise für die ihr anvertrauten Studenten und Mitarbeiter. Nach ihrer Emeritierung fand sie Gelegenheit, einige ihrer Arbeiten in den USA und Chile weiterzuführen. In den letzten Jahren wurde ihre Schaffenskraft immer mehr durch eine fortschreitende Krankheit beeinträchtigt.