Münster (upm), 04. Dezember 2007
Mit "Psychologie in Bildung und schulischer Erziehung" beschäftigt sich in Forschung und Lehre ein neues Institut am Fachbereich Psychologie und Sportwissenschaft der Universität Münster. Feierlich eröffnet wurde das Psychologische Institut V der WWU am 4. Dezember im Gebäude Fliednerstraße 21. Dabei stellten die drei Hochschullehrer des Instituts Prof. Dr. Manfred Holodynski (geschäftsführender Direktor), Prof. Dr. Stephan Dutke und Prof. Dr. Elmar Souvignier Arbeit und Perspektiven ihres Instituts vor.
Mit der Gründung des Instituts kann an der Universität ein lang gehegter Wunsch verwirklicht werden, nämlich die Lehre im Fach Psychologie für die Lehramtsstudiengänge effektiv zu bündeln und das psychologische Knowhow zur Gestaltung von Bildungsprozessen auch für interessierte Bildungseinrichtungen in Münster und im Münsterland verfügbar zu machen. Nach den Worten von Prof. Holodynski versteht sich das Institut auch als "Mittler zwischen psychologischer Bildungsforschung und Bildungspraxis".
So wird etwa die Einrichtung einer psychologischen Lernwerkstatt nicht nur für die akademische Lehre, sondern auch für die Weiterbildung von Lehrkräften der Region genutzt. Das Projekt "Bildung im Kindergarten organisieren" (BIKO) befasst sich mit Fragen, wie Erzieherinnen gerade Kinder mit Entwicklungsverzögerungen unterstützen und ihren Kindergarten ein "Haus der spielerischen Bildung" weiter entwickeln können. Weitere Praxisprojekte des Instituts befassen sich unter anderem mit der aktuellen Umstellung der Lehramtsstudiengänge auf die neuen Abschlüssen Bachelor und Master und dabei auftauchende Organisationsprobleme.
In der Forschung weist das Psychologische Institut V ein breites Profil auf. Es reicht von lern- und kognitionspsychologischen Fragestellungen (Arbeitseinheit Prof. Dutke) über entwicklungspsychologische Themen (Prof. Holodynski) bis zu Fragen der Diagnostik und Evaluation im schulischen Kontext (Prof. Souvignier). In der Lehre beschreitet das Institut innovative Wege, um den Praxisschock von Lehramtsstudierenden zu mildern und den künftigen Schulalltag bereits in die universitäre Lehre einzubeziehen. Beispielsweise werden Studierende mit Hilfe videogestützter Unterrichtsanalysen vorbereitet und in die wissenschaftlichen Grundlagen gelungener Lehrtätigkeit eingeweiht. In Zusammenarbeit mit münsterschen Schulen wird hier Lehrern mit der Videokamera über die Schulter geguckt.