Pressemitteilung upm

Neuen Pisa-Schock vermeiden

Neu an der WWU: Mathematik-Didaktiker Prof. Dr. Andreas Eichler

Münster (upm), 04. Dezember 2007

Eichler
Neu an der Universität Münster: Mathematiker Prof. Dr. Andreas Eichler Foto: Sauer

Vor allem die PISA-Studien haben den öffentlichen Druck auf die deutschen Schulen verstärkt. Der Unterricht besitzt seitdem eine andere, mehr auf Wissenserfolg setzende Qualität. Neben reinem Dozieren legen die Lehrer auch viel Wert auf Interaktion und Teamarbeit. Ob und wie das funktioniert untersucht Prof. Dr. Andreas Eichler an der Universität Münster. Der 39jährige Wissenschaftler ist neuer Professor am Institut für Didaktik der Mathematik der WWU.  

Schwerpunktmäßig beobachtet Prof. Eichler die Planung und Durchführung von Mathematikunterricht durch Lehrkräfte. Wie gehen sie den Unterricht an und wie kommt das im Einzelnen bei den Schülern an? Dazu besucht der gebürtige Duisburger verschiedene Schulen und führt Interviews mit den Schülern. "Früher gab es inhaltliche Stoffvorgaben. Jetzt gibt es Standards, die prozessbezogen zu erfolgreichen Lernlösungen führen sollen." Eichlers Untersuchungen fungieren gewissermaßen als Lackmustest für modernen und damit nachhaltigen Mathe-Unterricht.  

Eichler war an den Hochschulen in Braunschweig und Bielefeld tätig, bevor er den Ruf an die Universität Münster annahm. "Als erstes fielen mir in Münster die vielen Fahrräder auf. Als Fußgänger muss man höllisch aufpassen, weil man sonst Gefahr läuft, angefahren zu werden". Aber nicht nur deshalb ist Münster für ihn eine neue Herausforderung. Am Institut für Didaktik der Mathematik will er für eine größere, auch internationale Zusammenarbeit mit Forschern anderer Universitäten sorgen. Am Herzen liegt ihm auch, das Institut in der Öffentlichkeit bekannter zu machen. Prof. Eichler pflegt eine ganz eigene Form von Vorlesung. "Keine typischen Vorträge an der Tafel, sondern problemorientierte Übungen stehen bei mir im Mittelpunkt."  

In der Freizeit begleitet der leidenschaftliche Klavierspieler (von Schubert bis Gershwin) gerne seine Frau: "Sie kann sehr gut singen." Entspannung findet der Mathematiker auch beim Rennradfahren und bei deutscher Literatur von Hermann Hesse bis Max Frisch.  

 

Institut für Didaktik der Mathematik