Pressemitteilung upm

Leistung der Lehreinheiten

Senatskommission legt Performance-Messung vor

Münster (upm), 05. Dezember 2007

Spätestens die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder hat mit der Vorstellung aufgeräumt, in Deutschland seien alle Universitäten gleich gut. Aber auch innerhalb der Hochschulen gibt es Unterschiede: An der Universität Münster hat die Senatskommission für strategische Planung und Qualitätssicherung im Auftrag des Rektorats seit Anfang des Jahres 43 Lehreinheiten einer "Performance-Messung" hinsichtlich ihrer Leistungen in Forschung und Lehre unterzogen. Den einstimmig verabschiedeten Abschlussbericht stellte der Kommissionsvorsitzende Prof. Dr. Wolfgang Ströbele am Mittwoch, 5. Dezember 2007, im Senat der WWU vor.  

Die Senatskommission für strategische Planung und Qualitätssicherung, in der neben Professoren auch wissenschaftliche und nichtwissenschaftliche Mitarbeiter sowie Studierende mitwirken, hatte die Aufgabe, ein einheitliches Bewertungsraster als Grundlage für anstehende Budget- und Strukturgespräche zwischen dem Rektorat und den betroffenen Fachbereichen zu erstellen. Bei der Bewertung der Lehreinheiten stand dabei der Landesvergleich im Vordergrund: Die untersuchten Lehreinheiten wurden jeweils mit gleichen Fächern anderer Hochschulen in Nordrhein-Westfalen verglichen, nicht aber mit den anderen Lehreinheiten der WWU Münster.  

Im Bereich Lehre berücksichtigte die Kommission neben Absolventen auch Studienerfolg und Fachstudiendauer, aber auch die Urteile von Studierenden im Rahmen der studentischen Veranstaltungskritik und beim bundesweiten CHE-Ranking. Indikatoren für die Leistungsbeurteilung im Bereich Forschung waren unter anderem Drittmittel, Promotionen, Publikationen sowie Bewertungen beim CHE-Ranking. Die Auslastung wurde als eigener Indikator berücksichtigt. Außerdem wurden die sogenannten "Kleinen Fächer" wegen ihrer Sonderstellung innerhalb des Fächerspektrums gesondert bewertet. Nicht einbezogen wurden die Medizinische Fakultät und der Fachbereich Musikhochschule.  

In einer Vorbemerkung macht der Bericht darauf aufmerksam, dass von notwendigen Einsparmaßnahmen inzwischen auch Fächer betroffen würden, die bislang zu den Leistungsträgern der Universität zählten: "Hohe Nachfrage der Studierenden, harter Numerus Clausus, gute Ergebnisse in Forschung und Lehre, hohe Akzeptanz der Absolventen auf dem Arbeitsmarkt und ähnliche positive Indikatoren reichen nicht mehr aus, um Einsparauflagen zu entgehen". Für qualitativ gute Universitäten wie Münster stehe die Politik in der Bringschuld: "Exzellenzinitiativen und Verbesserungen der Forschung und Lehre können an der WWU nicht mehr durch reine Umstrukturierungen und Einsparungen erbracht werden". Ohne klares Bekenntnis zur besseren Ausfinanzierung der Universitäten gingen weitere politisch gewollte Runden vermeintlicher Verbesserungen letzten Endes auch zu Lasten bisher guter und leistungsstarker Fächer.  

Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles, die der Kommission für die geleistete Arbeit ausdrücklich dankte, machte deutlich, dass die Performance-Messung der Lehreinheiten eine solide Grundlage für die Erarbeitung von Konzepten bilde, wie die Leistungsunterschiede in konkrete Kriterien übersetzt werden können. Im Rektorat bestehe Einvernehmen darüber, dass die jetzt vorliegenden Ergebnisse ab dem kommenden Jahr 2008 in die Budgetgespräche mit den Fachbereichen einfließen. Ziel sei eine größere Verteilungsgerechtigkeit, die aber zugleich sicherstellen müsse, dass die Arbeitsfähigkeit einzelner Fächer erhalten bleibe.