Pressemitteilung upm

Mixen statt messen

Zwei Universitätsbedienstete sind am 19. Dezember mit ihrer Erfindung bei "Dellings Woche" im WDR zu sehen

Münster (upm), 13. Dezember 2007

Pecomix
Auf der Arbeit bauen sie Messgeräte, in der Freizeit Mixmaschinen: Sandor Söter (l.) und Sebastian Kersting (r.)sind für die "Erfindung des Jahres" nominiert. Foto: jri

In den Werkstätten des Physikalischen Instituts der WWU Münster entwickeln Feinwerkmechanikmeister Sebastian Kersting und Elektromechaniker Sandor Söter normalerweise physikalische Messgeräte. In ihrer Freizeit haben die beiden Tüftler in den letzten eineinhalb Jahren einen Cocktailautomaten zusammengeschraubt - den so genannten "Pecomix". Jetzt ist das Entwickler-Duo aus Dülmen mit dem Prototyp für die "Erfindung des Jahres" nominiert. Am Mittwoch, 19. Dezember 2007, sind die beiden ab 21 Uhr in der Fernsehsendung "Dellings Woche" im WDR zu sehen. Sollten sie gewinnen, wird ihnen die 120.000 Euro teure internationale Anmeldung zum Patent bezahlt.  

Die Erfolgsgeschichte begann mit einer verkorksten Party: "Ich war die ganze Zeit mit Mixen beschäftigt und hatte keine Zeit mehr für die Gäste", erinnert sich der 28-jährige Kersting. Im 26-jährigen Kollegen und Freund Sandor Söter fand er einen begeisterten Mitstreiter für die Idee, den Mixvorgang zu automatisieren. Fortan trafen sich die beiden nach Dienstschluss und entwickelten einen Automaten, der die aufwändigen Getränke auf Knopfdruck mischt - geschüttelt werden müssen sie noch per Hand. 2500 Arbeitsstunden steckten sie in die 70 Zentimeter hohe Maschine und ein kleines Vermögen: Beide könnten von den 20.000 Euro, die im Laufe der Entwicklung zusammenkamen, einmal um die Welt reisen. Zudem gingen noch einmal 3000 Euro für die deutsche Patentanmeldung drauf.  

Herzstück des "Pecomix" ist ein Karussell, in das acht Flaschen verschiedenen Inhalts passen. Am unteren Ende befinden sich handelsübliche Portionierer, mit denen auch in Bars und Diskotheken Alkoholika dosiert werden. Durch ein Programm weiß die Maschine, welche Mengen aus welchen Flaschen den richtigen Mix ergeben. "Das ist sehr praktisch", findet Söter. "Man braucht keine Rezepte mehr und die Küche bleibt sauber." Sogar den richtigen Farbübergang beim Tequila-Sunrise könne die Maschine zaubern, garantieren die Erfinder. Ihr Wissen aus den Werkstätten der Universität Münster half den beiden bei der Entwicklung weiter.  

Zwar investierten die beiden so manche Nachtstunden in das Gerät, doch hat sich die Mühe gelohnt. Mit großem Erfolg stellten sie ihren "Pecomix" im November auf der Erfindermesse in Nürnberg aus - und wurden prompt zur WDR-Sendung "Dellings Woche" eingeladen, wo sie sich Anfang Dezember für die Endrunde des Wettbewerbs "Erfindung des Jahres" am 19. Dezember qualifizierten. Zeit für ihre Gäste haben die beiden Tüftler auf Parties dank des Automaten mittlerweile auch, doch einen Nachteil hat die Maschine: "Cocktails können wir nicht mehr sehen", sind sich Kersting und Söter einig.  

Physikalisches Institut