Pressemitteilung upm

Katalysator als "Heiratsvermittler"

Neu an der WWU Münster: Chemiker Prof. Dr. Frank Glorius

Münster (upm), 09. Januar 2008

Glorius
Erfolgreicher Katalyseforscher: Prof. Dr. Frank Glorius Foto: Peter Sauer

Den obligatorischen Chemiebaukasten hatte Frank Glorius natürlich auch im Kinderzimmer stehen. Aber als geborenen Forscher will sich der neue Professor für das Fach Organische Chemie am Fachbereich Chemie und Pharmazie der Universität Münster nicht bezeichnen: "Das war eher Zufall. Ich hätte genauso gut Wirtschaftswissenschaften studieren können", gibt er heute rückblickend mit einem Lächeln zu.  

Mittlerweile gelten die Forschungsergebnisse des Chemikers auf dem Gebiet der Katalyseforschung als wissenschaftliche Spitzenleistungen, haben sie doch Bedeutung für den Aufbau von Pharmawirkstoffen und für den Pflanzenschutz. Ihre Effizienz und ressourcenschonende Natur macht sie zudem für industrielle Prozesse interessant. Als Katalyse wird die Veränderung der Reaktionsgeschwindigkeit einer chemischen Reaktion durch Beteiligung eines Katalysators bezeichnet. Ein Katalysator ist damit eine Art "Heiratsvermittler", der mehrere Stoffe zusammenbringt. Die von Prof. Glorius und seinen Mitarbeitern entwickelten Katalysemethoden erlauben den effizienten Aufbau wichtiger Strukturen aus einfacheren Startsubstanzen.  

Frank Glorius wirkte in Hannover, Stanford, Mülheim, Basel, Harvard und zuletzt in Marburg. Nach Münster zog es den 35-jährigen Wissenschaftler, da der Fachbereich Chemie und Pharmazie der WWU eine "exzellente Reputation" habe: "Hier herrscht ein tolles wissenschaftliches Mikroklima." Und auch die Stadt gefällt dem Vater von zweieinhalb-jährigen Zwillingen sehr: "Schön, spannend, voller Leben und sehr familienfreundlich." Am Fachbereich will er sich vor allem für eine gute und praxisnahe Ausbildung der Studierenden einsetzen, damit diesen alle Chancen auf dem Arbeitsmarkt offen stehen.  

Privat spielt der leidenschaftliche Saunagänger und Jogger gerne Schach und goutiert schöne Bilder: "Das fördert die Kreativität, und die braucht man als erfolgreicher Forscher". Die Begeisterung für seinen Beruf hat Prof. Glorius jedenfalls noch nicht eingebüßt: "Chemie ist faszinierend. Sie begegnet einem auf Schritt und Tritt." Offenbar auch im Privatleben: Seine Ehefrau ist ebenfalls Chemikerin.  

Organisch-Chemisches Institut der WWU