Pressemitteilung upm

Doppelte Freude

Förderkreis der WWU hat Nachwuchsforscherpreis vergeben

Münster (upm), 05. Juni 2008

Förderpreis 300
Jochen Herwig (links), Vorsitzender des Förderkreises, und Ursula Nelles, Rektorin der WWU, gratulieren den Preisträgern Steffen Koschmieder und Yong Lei. Foto: Peter Grewer

Geteilter Preis ist doppelte Freude: Der mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Preis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses des Förderkreises der Universität Münster wurde am Mittwoch, 4. Juni 2008, im münsterschen Hause der LVM-Versicherungen verliehen. Der Preis ging dabei zu gleichen Teilen an den Mediziner Dr. Steffen Koschmieder und den Physiker Dr. Yong Lei.  

Jochen Herwig, erster Vorsitzender des Förderkreises, begrüßte die Gäste. "Viele der Förderpreisträger haben eine großartige Karriere gemacht - hier werden sich auch unsere diesjährigen Preisträger einreihen", so seine Vorhersage. Im Gespräch mit Prof. Dr. Gerhard Wilde vom Institut für Materialphysik und Prof. Dr. Wolfgang E. Berdel von der Medizinischen Fakultät der Universität Münster stellten die Preisträger ihre Arbeiten vor. Moderiert wurde das Gespräch von dem münsterschen Schriftsteller Dr. Burkhard Spinnen. Die Preisverleihung erfolgte durch Prof. Dr. Dr. Otmar Schober, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des Förderkreises.  

Privatdozent Dr. Steffen Koschmieder von der Medizinischen Klinik und Poliklinik A der WWU erforscht die grundlegenden Mechanismen der Entstehung von Leukämie. Unter anderem untersucht er, welche Rolle Signalmoleküle, Wachstumsfaktoren und genetische Kontrollsysteme bei der Entstehung von Krebszellen spielen. Seine Forschungsergebnisse könnten in Zukunft die Grundlage für eine neue Behandlungsmethode gegen Leukämie bilden.  

Koschmieder, 1971 in Mettmann geboren, hat neben seinem Medizinstudium an den Universitäten Bochum und Mainz durch Stipendien unterstützte Auslandssemester in Frankreich und den USA absolviert. Nach seiner Promotion und einigen Jahren als Assistenzarzt und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Universitätsklinikum Frankfurt folgte ein Postdoktorandenaufenthalt an den Harvard Institutes of Medicine in Boston, USA, der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützt wurde. Seit 2004 ist Koschmieder Assistenzarzt und wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Medizinischen Klinik und Poliklinik A, wo er 2007 Facharzt für Innere Medizin wurde und seine Habilitationsschrift einreichte.  

Dr. Yong Lei ist ein vielseitig ausgewiesener Experte auf dem hochaktuellen Forschungsgebiet der Nanotechnologie, der daran arbeitet, Nanostrukturen mit bestimmten gewünschten physikalisch-chemischen Eigenschaftskombinationen zu entwickeln. Als erster Wissenschaftler hat er das Potential des "UTAM-Verfahrens"("ultra-thin alumina mask") entdeckt. Dieses Verfahren hat sich bei der Herstellung maßgeschneiderter selbstorganisierter Oberflächen besonders bewährt. Dr. Lei hat es entscheidend weiter entwickelt, um damit periodische Anordnungen verschiedenster Nanostrukturen mit einstellbaren physikalischen Eigenschaften zu erzeugen.  

Dr. Lei hat an der chinesischen Akademie der Wissenschaften (Chinese Academy of Science) auf dem Gebiet der nanostrukturierten Materialien promoviert. Im Anschluss an zwei Postdoktoranden-Jahre an der Nationaluniversität Singapur war er als Stipendiat der Alexander-von-Humboldt-Stiftung am Institut für Nanotechnologie am Forschungszentrum Karlsruhe tätig. Seit September 2006 arbeitet er an seiner Habilitation am Institut für Materialphysik der WWU.  

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