Pressemitteilung upm

Münzen oder Medaillen?

Sonntagsvorträge im Archäologischen Museum der WWU

Münster (upm), 04. Januar 2008

Kontorniaten
Zu den Kontorniaten des münsterschen Museums für Archäologie gehört diese Medaille mit einer Darstellung von Alexander d. Großen Foto: WWU

Kontorniaten sind münzähnliche Gebilde aus der Antike mit einem aufgebogenen Rand, benannt nach dem italienischen contorno: Einfassung. Sie waren keine Münzen und hatten somit wohl nur ideellen Wert. Dennoch tauchten sie in der Mitte des 4. Jh. n. Chr. unter Kaiser Constantius II. erstmalig auf und bieten ein äußerst spannendes Bildprogramm. Kontorniaten stehen im Mittelpunkt der Sonntagsvorträge des Archäologischen Museums der Universität Münster im Monat Januar.  

Neben dem göttlichen Helden Herkules und dem vergöttlichten König Alexander d. Große werden insbesondere Büsten römischer Kaiser abgebildet. Pikanterweise sind unter diesen allerdings auch solche, die, wie eines der münsterschen Stücke, den ersten Christenverfolger Nero zeigen. Sind deshalb diese im weiteren Sinne als Medaillen zu bezeichnenden Bronzetaler ein Hinweis auf nichtchristliche Kreise in der Führungsschicht des antiken Rom, die anlässlich von Festspielen Kontorniaten unter ihren Gefolgsleuten verteilt haben?  

Marcel Wegener wird an den kommenden Sonntagen des Monats Januar (6., 13., 20. und 27. Januar 2008) jeweils ab 14:15 Uhr im Hörsaal F 6 des Fürstenberghauses (Domplatz 20-22) die Gattung der Kontorniaten vorstellen und auch die vier münsterschen Stücke, die in einer Sondervitrine im Museum präsentiert werden, näher beleuchten.  

Archäologisches Museum der WWU Münster