Prof. Dr. Hermut Löhr, neuer Hochschullehrer für Neues Testament an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der WWU Foto: Sauer
Münster (upm), 21. Januar 2008
Für Prof. Dr. Hermut Löhr, neuer Hochschullehrer für Neues Testament an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster, muss sich die Theologie als Wissenschaft nicht verstecken. Sie habe ein großes Potential, um mit anderen Disziplinen wie den Geschichts- und Altertumswissenschaften in den Dialog zu treten.
Bei der neutestamentlichen Ethik, einem der Forschungsschwerpunkte des Wissenschaftlers, komme es darauf an, zu untersuchen, welches die Normen sind, die das frühe Christentum mit dem Judentum teilt, und wo es sich bewusst von seiner geistigen Umwelt absetze. Ein wichtiges Element seiner Forschung ist dabei, die Wirkungsgeschichte der antiken Normen und Werte bis in die Gegenwart zu beleuchten.
Prof. Löhr beschäftigt sich daneben besonders mit dem Hebräerbrief sowie mit Clemens Romanus, einem Autor des ersten Jahrhunderts, der zu den Apostolischen Vätern gerechnet wird. Außerdem arbeitet er an einer Monographie zur Entstehung des christlichen Gottesdienstes und an einer Kommentierung des Philipper- Briefes.
Für Münster entschied sich der Wissenschaftler wegen des guten Rufs der Fakultät und der "guten Bibliotheksbestände". Beeindruckt hat ihn auch die "Dienstleistungsorientierung" der Uni-Verwaltung: "Ich habe mich hier von der ersten Minute an willkommen gefühlt, und dieses Gefühl werde ich an die Studierenden weitergeben." Künftig will er den guten Kontakt zur katholischen Schwesterfakultät ebenso intensivieren wie zu Nachbarfächern wie Judaistik und Islamwissenschaft.
An der Friedrich-Schiller-Universität in Jena hat der 44-Jährige zuvor auch mit Historikern, Philologen und Philosophen eng zusammengearbeitet. "Das möchte ich in Münster gerne fortsetzen." Auch liegt ihm sehr an der Internationalität von Forschung und Lehre. Schon für den Februar plant er ein Kolloquium zum Hebräerbrief unter internationaler Beteiligung.
Privat outet sich Löhr als "absolute Leseratte". Vor allem amerikanische Romane haben es ihm angetan. Aber auch Schwimmen, Radfahren und Aikido schätzt er sehr. Entspannung findet er beim Klavierspielen und der Ausbildung seiner Bariton-Stimme in einem freien Chor.