Pressemitteilung upm

Eine Ära geht zu Ende

Abschied für Sportwissenschaftler Dieter Jütting und Gernot Friese

Münster (upm), 11. Februar 2008

Für die Sportwissenschaft an der Universität Münster endet mit dem Wintersemester 2007/2008 auch eine Ära: Mit Prof. Dr. Dieter Jütting und Akademischem Oberrat Dr. Gernot Friese gehen zwei langjährige Mitarbeiter und Kollegen in den Ruhestand. Beide haben sich große Verdienste um den Aufbau und die Entwicklung des Instituts für Leibesübungen der WWU sowie der Sportwissenschaft an der Universität erworben, sowohl für das Studium und die Ausbildung von Sportlehrerinnen und Sportlehrern als auch für die wissenschaftliche Erforschung von Körperkultur und Sport.  

Dieter Jütting studierte in Münster deutsche und niederländische Philologie, Pädagogik, Soziologie und Leibeserziehung, wurde 1975 an der Universität/Gesamthochschule Essen promoviert und nach seiner Assistentenzeit in Essen 1978 als Professor für das damals neue Gebiet der Erwachsenenbildung in Frankfurt berufen. 1984 wechselte er wieder nach NRW an die Universität/Gesamthochschule Paderborn. Zu dieser Zeit entdeckte auch die WWU Münster das Thema Erwachsenenbildung, auch und gerade auf dem Gebiet des Sports. 1991 wurde Jütting auf die neu geschaffene Professur für Sportkultur und Weiterbildung berufen. Ein Jahr später folgte die Einweihung des neu geschaffenen Instituts für Sportkultur und Weiterbildung (ISW), dessen Direktor Prof. Jütting wurde.  

Seine Aufgabe bestand darin, die moderne Alltags- und Freizeitkultur des Sports zu erforschen und in Zusammenarbeit mit den Vereinen und Verbänden des "freien" Sports an der Qualifizierung von deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu arbeiten. Die Errichtung dieses dem damaligen Fachbereich Sportwissenschaft angegliederten Instituts war möglich geworden, weil sich der SPD-Landtagsabgeordnete und Sportpolitiker Bernd Feldhaus für die Idee stark gemacht und einen Förderverein gegründet hatte, der die Arbeit des Instituts mit Rat und Tat begleitete und unterstützte.  

Nach dem Ausscheiden von Prof. Jütting wird die Arbeit des ISW im Institut für Sportwissenschaft fortgesetzt. Exemplarisch steht dafür der "Leonardo-Campus-Lauf", der seit 2001 mit großem Erfolg vom ISW durchgeführt wurde und in Zukunft durch das IfS in Zusammenarbeit mit dem Hochschulsport der WWU ausgerichtet und organisiert wird. Dieter Jütting wird der Sportwissenschaft auch über seine Pensionierung verbunden bleiben - auch über den Förderverein, der in Zukunft die Arbeit der Sportwissenschaft in Münster unterstützen wird. Schließlich wird in Zukunft über das IfS und mit Unterstützung Dieter Jüttings ein neues Programm zur Weiterbildung am Sportinstitut aufgelegt.  

Mit der Pensionierung von Dr. Gernot Friese scheidet ein Urgestein der Sportlehrerausbildung in Münster aus dem Amt. Friese studierte in Marburg Sport, Englisch, Französisch und Pädagogik und wechselte nach dem Ersten Staatsexamen als wissenschaftliche Hilfskraft und dann Assistent an das Institut für Leibesübungen der WWU Münster. Nach einer Unterbrechung wegen des Referendardienstes erfolgte 1973 die Ernennung zum Akademischen Rat und ein Jahr später zum Akademischen Oberrat am IfL. Dort nahm er zahlreiche Aufgaben in Forschung, Lehre und Selbstverwaltung wahr, anfangs sogar als stellvertretender Institutsdirektor. 1974 wurde er mit einer Arbeit über den Sport im Nationalsozialismus promoviert.  

Gernot Friese hat Tausende von Sportstudierenden in Münster durch das Studium begleitet, sie beim Weitsprung und im Kugelstoßen genauso kompetent beraten und betreut wie bei allen pädagogischen und didaktischen Fragen des Lehrerberufs im Sport und natürlich bei der Vorbereitung auf die Staatsexamensprüfungen. Bekannt und beliebt waren die Ski- und Bergexkursionen, die er mit großem Engagement über viele Jahre hinweg erfolgreich und mit großem Zuspruch der Studierenden durchführte.  

Sportwissenschaft an der WWU Münster