Pressemitteilung upm

Von Bach bis Balkan Pop

Neu an der WWU: Musikwissenschaftler Prof. Dr. Andreas Jacob

Münster (upm), 18. Februar 2008

Jacob
Prof. Dr. Andreas Jacob setzt beruflich und privat auf die Musik. Foto: Peter Sauer

Während im linken Kavaliershäuschen vor dem münsterschen Schloss die Studentenvertretung der Westfälischen Wilhelms-Universität residiert, ist im Wachhäuschen gegenüber das Institut für Musikwissenschaft untergebracht. Seit diesem Semester schätzt auch Prof. Dr. Andreas Jacob den barocken Arbeitsplatz. Der 40-Jährige ist neuer Professor für Musikwissenschaft an der Universität.  

Zu seinen wissenschaftlichen Schwerpunkten und Tätigkeitsfeldern zählt Johann Sebastian Bach, die "Grand Opéra" und die Musik des 20.Jahrhunderts von Arnold Schönberg über die Musik im Exil bis zur aktuellen Popmusik. Aber Jacobs Interesse geht über die rein bildungsgeschichtliche und ästhetische Beschäftigung hinaus. Ganz nach Theodor W. Adorno liegt ihm auch die soziale und politische Bedeutung von Musik am Herzen. Neben Verwertungsmechanismen und neuen Trends wie Balkan Pop ist auch "Deutschland sucht den Superstar" im Fernsehen für ihn ein Thema.  

Sein breites Orgelrepertoire von der historischen Aufführungspraxis über die Deutsche Orgelromantik bis zur Neuen Orgelmusik bescherte ihm eine rege internationale Konzerttätigkeit, von Russland, Estland, Frankreich, Großbritannien bis Island und Japan. 1996 bis 2000 wirkte er bei der Erstellung der kritischen Partiturausgabe von Giacomo Meyerbeers Oper "Le Prophète" mit. Für seine Dissertation "Studien zu Kompositionsart und Kompositionsbegriff in Bachs Klavierübungen" erhielt er im Jahr 2000 den "Hermann Albert-Preis" der Gesellschaft für Musikforschung.  

Von seiner früheren Tätigkeit an der Universität Potsdam kannte er das Fach Musik nur aus der Ausbildung von Lehramts-Studierenden. Deshalb nahm er mit großer Freude den Ruf aus Münster an, da die WWU zu den wenigen Hochschulen in Deutschland gehört, die Musikwissenschaft als eigenes Fach anbieten. Die Stadt Münster besitzt für den gebürtigen Nürnberger die "richtige Mischung aus Gediegenheit und Tradition mit einer großen Offenheit für neue Entwicklungen".  

An der WWU möchte Prof. Jacob den Fächerkanon im Bereich Musik fest etablieren und mit dem Institut "ausstrahlen ins Stadtleben". Für den Mai plant er bereits eine Ausstellung über den französischen Komponisten und Organisten Olivier Messiaen (1908-1992) in der Erlöserkirche. Privat kocht Andreas Jacob gerne und hört natürlich Musik, quer durch alle Sparten von Klassik über Free Jazz bis Punk.  

Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik