Pressemitteilung upm

Religion und Recht

Neu an der WWU Münster: Prof. Dr. Fabian Wittreck

Münster (upm), 28. Februar 2008

Wittreck
Neuer Hochschullehrer an der Juristischen Fakultät der WWU: Prof. Dr. Fabian Wittreck Foto: Sauer

Dürfen Gerichte einen Lokführer-Streik verbieten oder verhindern, dass Wanderer Wälder nach den Sturmschäden von Kyrill betreten? Mit solch aktuellen Fragen beschäftigt sich Prof. Dr. Fabian Wittreck, neuer Hochschullehrer für Öffentliches Recht an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. auch. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen aber die Rechtsphilosophie und das Verhältnis von Recht und Religion.  

Prof. Wittreck untersucht hier etwa den Einfluss islamischer und jüdischer Denker auf die westliche Entwicklung des Rechtswesens: "Der ist größer, als man gemeinhin denkt." Auch das Recht in den Orientalischen Kirchen, etwa bei den Kopten in Ägypten oder bei den Armeniern, interessiert den 39jährigen Juristen. Schließlich ist das Verhältnis zwischen Religion und Recht einer seiner Forschungsschwerpunkte, etwa in der Fragestellung, inwieweit die staatliche Rechtsordnung noch als "christlich" gelten kann. Aktuelle Streitfragen sind hier das Tagen von Kopftüchern in der Schule oder das Kruzifix im Klassenraum.  

An der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der WWU Münster schätzt er, dass sie neben der Forschung auch die Lehre betont, was sich beispielsweise darin niederschlägt, dass sie eine der wenigen Rechts-Fakultäten in Deutschland ist, die ihren Studierenden vollwertige Repetitorien zur Examensvorbereitung anbietet. In Münster will er die juristischen Grundlagenfächer künftig stärker ausbauen und bei den Studierenden Interesse auch für islamische Rechtsphilosophen des Mittelalters wecken.  

Nach zwanzig Jahren in Unterfranken hat sich der gebürtige Paderborner über den Ruf nach Münster auch wegen der "willkommenen Heimkehr nach Westfalen" gefreut. Am münsterschen Stadtbild fiel ihm als erstes "die harmonische Bauweise aus Ziegeln und Sandstein" auf. Im Vergleich zu seinem vorherigen Arbeitsplatz an der Universität Würzburg, sei aber das Wetter in Münster "auffällig schlechter", gesteht er mit einem Lächeln. In seiner knappen Freizeit beschäftigt sich Prof. Wittreck gerne mit der Ornithologie und geht mit dem Fernglas in das Vogelschutzgebiet Rieselfelder oder in den Wienburgpark. Um Kormorane und Eisvögel zu sehen, steht er dann auch mal "mitten in der Nacht" auf.  

Homepage Prof. Wittreck