Pressemitteilung upm

Grimmelshausen-Forschung wird intensiviert

Präsidentschaft der Grimmelshausenvereinigung wieder in Münster

Münster (upm), 06. März 2008

Hesselmann
Prof. Peter Heßelmann

Am Germanistischen Institut der Universität Münster hat sich ein "Grimmelshausen-Team" konstitutiert. Dessen "Simplicissimus"-Roman ist der wichtigste deutschsprachige Beitrag des 17. Jahrhunderts zur Weltliteratur. Initator ist Prof. Dr. Peter Heßelmann, der im Sommer zum Präsidenten der deutschen Grimmelshausen-Gesellschaft gewählt worden war. Er will die Tradition der Gesellschaft in bewährter Weise fortführen, wird aber auf Grund seiner langen Erfahrung als hervorragender Grimmelshausen-Kenner mit zahlreichen einschlägigen Publikationen und als langjähriges Vorstandsmitglied der Gesellschaft auch einige Neuerungen einführen. So hat er ein Team von Grimmelshausen-Kennern aus Professoren, wissenschaftlichen Mitarbeitern und Doktoranden des Germanistischen Instituts gewonnen, das ihn bei seiner Arbeit unterstützen will.  

In der konstituierenden Sitzung Mitte Februar 2008 zeichneten sich bereits interessante konzeptionelle Perspektiven in der Spannweite zwischen Optimierung der "Simpliciana", dem Jahrbuch der Gesellschaft, und Kongressplanungen ab. Es ist in Absprache mit der Institutsleitung beabsichtigt, dieses Team in die Abteilung Neuere deutsche Literatur des Germanistischen Instituts zu integrieren, um letztlich die synergetische Kooperation zwischen Institut und Gesellschaft zu erreichen. Erste konkrete Arbeitsergebnisse werden die Edition des Jubiläumsbandes der "Simpliciana" und zwei wissenschaftliche Tagungen in Münster und Grimmelshausens Geburtsstadt Gelnhausen/Hessen sein.  

Vor mehr als drei Jahrzehnten, 1977, gründete der Ordinarius für Neuere deutsche Literatur am Germanistischen Institut der WWU, Prof. Dr. Günther Weydt, in Münster die Grimmelshausen-Gesellschaft. Weydt war einer der renommiertesten Barock-Forscher seiner Zeit und Grimmelshausen-Spezialist. Er nutzte die immense Resonanz der großen Grimmelshausen-Gedenkausstellung, die er aus Anlass des dreihundertsten Todestages des Verfassers des "Simplicissimus"-Romans zusammen mit dem Westfälischen Museum für Kunst und Kulturgeschichte 1976 organisiert hatte, für diese Initiative. Münster als Gründungsort bot sich auch an, weil die Stadt im "Simplicissimus" erwähnt wird und der Romanheld sich wie sein Autor bestens in Westfalen auskennt. 1979 brachte Weydt den ersten Band der "Simpliciana", das Jahrbuch der Gesellschaft, heraus. Der dreißigste Jahrgang des inzwischen weltweit angesehenen fachwissenschaftlichen Organs der Grimmelshausen- und Barockforschung wird 2009 erscheinen.  

Ziel der Grimmelshausen-Gesellschaft ist es laut Satzung, "die wissenschaftliche Erforschung der Werke Grimmelshausens in ihren zeit- und wirkungsgeschichtlichen Bezügen zu fördern und deren Kenntnis zu verbreiten." Außer zahlreichen Gelehrten aus aller Welt, zum Beispiel in China, gehören daher - ganz im Sinne Grimmelshausens - auch Leser und Leserinnen aller Bildungsstufen zu ihren etwa 250 Mitgliedern.  

Germanistisches Institut