Minister Pinkwart mit Vertretern von Hochschulrat und Rektorat der WWU Münster Foto: Peter Grewer
Münster (upm), 07. März 2008
Genau einen Monat, nachdem der Senat der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) acht prominente Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Medien als Mitglieder für den neuen Hochschulrat vorgeschlagen hat, überreichte der Minister für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie, Prof. Dr. Andreas Pinkwart, am Freitag, 7. März 2008, in Münster die Bestellungsurkunden.
"Die Mitglieder des Hochschulrats der WWU sind herausragende Persönlichkeiten, die wichtige Impulse für die strategische Ausrichtung der Hochschule geben können", so Pinkwart bei der Ernennung. Er sehe den Hochschulrat als neuen strategischen Partner und als Teil der WWU. Gleichzeitig unterstrich er die Zusagen des Landes aus dem Hochschulpakt 2010 und erklärte, das Land sehe sich weiter in der Verantwortung für die Finanzierung der Hochschulen und wolle Garant für Planungssicherheit sein.
Dem Hochschulrat der WWU gehören für fünf Jahre der Physik-Nobelpreisträger Dr. Johannes Georg Bednorz vom IBM-Forschungslabor in Zürich, der münstersche Jurist und ehemalige Präsident der Hochschulrektorenkonferenz Prof. Dr. Hans-Uwe Erichsen, der münstersche Chemiker Prof. Dr. Gerhard Erker, der FAZ-Hochschulredakteur Jürgen Kaube, der Mediziner und Präsident des Berliner Robert-Koch-Instituts Prof. Dr. Reinhard Kurth, der Vorstandsvorsitzende der Arcandor AG Dr. Thomas Middelhoff, der Berliner Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Wulff Plinke und die münstersche Historikerin Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger an.
Unmittelbar nach der feierlichen Überreichung der Bestellungsurkunden durch den Minister, an der Prof. Erker, Dr. Middelhoff und Prof. Plinke aus terminlichen Gründen nicht teilnehmen konnten, trat der neue Hochschulrat der WWU Münster zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Entsprechend der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestags, die in solchen Fällen Anwendung findet, übernahm Prof. Erichsen als ältestes Ratsmitglied die Leitung der ersten Sitzung. Darin wurde Prof. Kurth zum Vorsitzenden des Hochschulrats Münster und Prof. Erichsen zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Außerdem verabschiedete das Gremium eine Geschäftsordnung.
Die Universität Münster hat damit eine Vorgabe des Anfang 2007 in Kraft getretenen Hochschulfreiheitsgesetzes NRW erfüllt, das für alle Hochschulen des Landes als zentrales Organ neben Rektorat oder Präsidium und Senat einen Hochschulrat vorsieht. Dessen Mitglieder sollen nach dem Gesetz "in verantwortungsvollen Positionen in der Gesellschaft, insbesondere der Wissenschaft, Kultur oder Wirtschaft" tätig sein oder gewesen sein. Ernannt werden die Ratsmitglieder vom Wissenschaftsministerium auf Vorschlag eines Auswahlgremiums mit Zustimmung des Senats.
Wichtige Aufgaben des Hochschulrats, der nach dem Landeshochschulgesetz eine ähnliche Rolle wie ein Aufsichtsrat in einem Unternehmen spielen soll, sind unter anderem die Wahl und Entlastung der Hochschulleitung, die Zustimmung zum Hochschulentwicklungsplan und Wirtschaftsplan der Hochschule, Stellungnahmen zum Rechenschaftsbericht des Rektorats und zu wichtigen Angelegenheiten in Forschung, Lehre und Studium. Die Mitglieder des Hochschulrats beraten das Rektorat und üben die Aufsicht über dessen Geschäftsführung aus.