Pressemitteilung upm

Diakonie im Lebensraum

Bundesweite Studie der Universität Münster vorgelegt

Münster (upm), 13. Februar 2008

Schmälzle
Prof. Dr. Udo F. Schmälzle untersuchte "Diakonie im Lebensraum der Menschen" Foto: Privat

Das lokale Umfeld gewinnt für Menschen, die nur über geringe materielle Mittel verfügen oder auf Unterstützung angewiesen sind, zunehmend an Bedeutung. Das sie weniger mobil sind, werden entsprechende Angebote und eine gute Infrastruktur im Nahraum immer wichtiger. Dies ergab eine bundesweite Studie, die Prof. Dr. Udo F. Schmälzle von der Universität Münster im Auftrag des Deutschen Caritasverbandes und des Sekretariats der Deutschen Bischofskonferenz durchführte. Die in Berlin vorgestellte Studie ging insbesondere der Frage nach, welche Bedeutung Pfarrgemeinden und Initiativen in diesem Bereich zukommt.  

Untersucht wurde dabei, wie es gelingt, mit so genannten "lebensräumlichen Projekten" die Lebensbedingungen materiell benachteiligter Personen und von Menschen mit Handicaps im lokalen Raum zu verbessern. Durch das Engagement der Pfarrgemeinden und lokaler Initiativen, die nachbarschaftliche Netzwerke knüpfen, können benachteiligte Menschen gestärkt und ihre gesellschaftliche Integration unterstützt werden.  

Für die Studie wurden von Prof. Schmälzle vom Seminar für Pastoraltheologie der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster insgesamt 350 Projekte in Deutschland unter die Lupe genommen. Welche Bedingungen für eine erfolgreiche Kooperation nötig sind, um Benachteiligungen zu überwinden, zeigten bei der Präsentation der Studie in Berlin beispielhaft 22 Projekte. Exemplarisch wurde dabei deutlich, wie das Zusammenspiel der Bewohner mit Ehrenamtlichen, lokalen Vereinen, Initiativen , den Kirchengemeinden, Kommunen und anderen Organisationen die Lebensbedingungen in entwicklungsbedürftigen Räumen verbessert werden können.  

Die Ergebnisse der Studie machten deutlich, dass die Einbeziehung der Betroffenen, ehrenamtliches Engagement und die Unterstützung durch Gremien vor Ort ebenso zum Gelingen der Projekte beitragen wie eine starke Beachtung durch die Medien. Dies gilt nach Ansicht des Präsidenten des Deutschen Caritasverbandes, Prälat Dr. Peter Neher, gerade auch für benachteiligte junge Menschen, die der Caritasverband in den Mittelpunkt seiner Jahreskampagne unter dem Motto "Achten statt Ächten" stellt. Vor diesem Hintergrund wurden auch fünf zusätzliche Projekte in das Forschungsprojekt einbezogen, die den besonderen Bedarf von Kindern und Jugendlichen erfragt haben.  

 

Deutscher Caritasverband