Pressemitteilung upm

Erfolg in Serie

Münster erneut leistungsstärkste medizinische Fakultät in NRW

Münster (upm), 18. März 2008

Meidizin
Bei ihr zählt nur die Leistung: Dr. Elke Williamson, Forschungsreferentin der Medizinischen Fakultät, erhebt jährlich die Daten aus Forschung und Lehre der Einrichtung.

Das Geld folgt der Leistung - dieser Leitsatz gilt zunehmend auch im Wissenschaftsbetrieb. In der nordrhein-westfälischen Hochschulmedizin bedeutet das: Ein Zehntel der Zuweisungen, mit denen die dortigen Medizinischen Fakultäten ihre Arbeit finanzieren, vergibt die Landesregierung nach leistungsbezogenen Kriterien. In allen Kategorien 2007 auf dem ersten Platz und damit leistungsstärkste Einrichtung des Bundeslandes: die Medizinische Fakultät der Universität Münster. "Wieder mal", freut sich deren Forschungsdekan, Prof. M. Alexander Schmidt. Aber in die Freude im Dekanat an der Domagkstraße mischt sich auch ein Wermutstropfen.  

Nach einer Studie der staatlichen Beratungsgesellschaft Hochschul-Informations-System GmbH gibt es in zwölf der sechzehn Bundesländer inzwischen eine leistungsorientierte Mittelvergabe (LOM) an die Hochschulen. Nordrhein-Westfalen hat dieses Prinzip 1999 eingeführt - und genauso lange belegt Münster unter den sieben Medizinischen Fakultäten des Bundeslandes den ersten Rang.  

Der LOM liegt ein aufwändiges Rechen- und Nachweisverfahren zugrunde. Von den Zuweisungen aus Düsseldorf an die sieben Medizinischen Fakultäten in NRW fließen jeweils zehn Prozent - 2007 zusammen rund 60,2 Millionen Euro - zunächst in einen gemeinsamen Topf. Ob die Einrichtungen daraus mehr oder weniger als ihre zehnprozentige "Einlage" erhalten, richtet sich nach ihrem Abschneiden in bestimmten Kategorien.  

Der erste Maßstab ist dabei die Umsetzung des Landesgleichstellungsgesetzes (LGG). Gewertet wird zum einen, wie hoch der Frauenanteil an der Belegschaft ist, zum anderen, welche Positionen die Mitarbeiterinnen bekleiden. Je mehr Frauen Leitungsfunktionen ausüben, desto mehr kann eine Fakultät in dieser Kategorie punkten, auf die 2007 landesweit rund 2,8 Mio. Euro entfielen.  

Nach Vorabzug der LGG-Mittel entfällt vom Rest ein Viertel auf besondere Leistungen in der Lehre. Ausschlaggebend hier sind die Prüfungsergebnisse, die die jeweiligen Studierenden in den bundesweit genormten und daher vergleichbaren staatlichen Prüfungen erbringen. Mit 75 Prozent - die sich 2007 auf rund 43,1 Mio. Euro bezifferten - fließt der Löwenanteil des LOM-Geldes in die medizinische Forschung. Fakultäten, die hier vordere Plätze anstreben, müssen ein hohes Drittmittelaufkommen, also eingeworbene Förderungen aus nichtstaatlichen Quellen, vorweisen können. Das zweite, gegenüber den Drittmitteln noch etwas stärker gewichtete Kriterium im Bereich Forschung sind Veröffentlichungen der Fakultätsmitglieder in wissenschaftlichen Publikationen von internationalem Rang.  

Hintergedanke der Länder bei der leistungsorientierten Mittelvergabe ist, damit den Qualitätswettbewerb der Hochschulen zu unterstützen. Dass dieses Konzept aufgeht, zeigt der im Laufe der Jahre immer geringer gewordene Vorsprung des "NRW-Klassenprimus" Münster. "Nicht wir sind schlechter, sondern das Feld insgesamt ist besser geworden", erläutert Dr. Elke Williamson, die als Forschungsreferentin der Medizinischen Fakultät für die Erhebung und Erfolgskontrolle der LOM-Kenndaten zuständig ist. Die Folge: Obgleich die Fakultät unverändert an der Spitze steht, hat sich deren "Leistungsprämie" seit 1999 nahezu halbiert. Flossen anfangs noch rund zwei Millionen Euro zusätzlich nach Münster, war es 2007 nur noch etwas über eine Million.  

Auf die Leistungsorientierung - laut Prof. Schmidt "ein zentraler Anspruch unserer Fakultät" - soll sich dieser Trend nicht auswirken. Ihm steuert die Dekanatsleitung daher mit eigenen Möglichkeiten entgegen: "Wir stocken die Mittel aus der regulären Landeszuweisung auf die alte Höhe auf und vergeben diese Summe innerhalb der Fakultät ebenfalls nach Leistungskriterien". Basis für die Verteilung sind die Organisationseinheiten, also die Kliniken oder Institute im Zuständigkeitsbereich der Fakultät.  

Medizinische Fakultät