Um dieses Gebäude geht es beim "Baracken-Streit" Foto: MünsterView
Münster (upm), 18. April 2008
Das Rektorat der Universität Münster hat am 17. April die auf den 21. April festgelegte Frist zur Räumung der "Baracke" an der Scharnhorststraße ausgesetzt, um Zeit für weitere Gespräche mit dem AStA und den betroffenen Fachschaften Politikwissenschaft und Soziologie zu haben. Das Rektorat folgte damit einer Bitte des AStA-Vorsitzenden Veith Lemmen.
Die auf einem Parkplatz hinter dem Gebäude Scharnhorststraße 100 stehende "Baracke" war zum Beginn des Sommersemesters erneut zum Streitfall geworden: Das Rektorat erklärte, es sei nicht mehr bereit, für den maroden Flachbau weiterhin monatlich mehr als 1.000 Euro Miete an die Niederlassung Münster des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW zu zahlen. Das zuständige Baudezernat der Uni-Verwaltung wies deshalb den in der Baracke untergebrachten Fachschaften Politikwissenschaft und Soziologie renovierte und bereit stehende Räume im benachbarten Hauptgebäude zu und forderte die Fachschaften zum Umzug und zur Räumung der Baracke bis zum 21. April auf.
AStA-Vorsitzender Veith Lemmen machte in den Verhandlungen mit dem Rektorat deutlich, dass die Baracke ein wichtiger Ort der studentischen Selbstverwaltung und Kultur sei. Ziel der Studentenvertretung sei es, "die Autonomie der Fachschaften und den Kulturraum, den das Gebäude bietet, zu erhalten". Uni-Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles betonte, das Rektorat nehme die studentische Selbstverwaltung ernst und unterstütze die Fachschaften bei ihrer Arbeit im Interesse der Studierenden. Deshalb seien den Fachschaften Politikwissenschaft und Soziologie geeignete und angemessene Räume als Ersatz für die Baracke angeboten worden. Es sei aber nicht Aufgabe der Universität, freien und alternativen Kulturgruppen kostenlos Räumlichkeiten in Universitätsgebäuden anzubieten. Die Aufhebung der Räumungsfrist ermögliche nun weitere Gespräche mit dem AStA und den Fachschaften in dieser Angelegenheit mit dem Ziel einer verträglichen Lösung.