Experimente mit Stickstoff im Physiklabor der Universität Münster beim Girls Day 2008. Foto: WWU
Münster (upm), 28. April 2008
"Girls Go Physics" - dies war nicht nur das Lösungswort eines spannenden Rätsels, das die Mädchen am Girls Day im Fachbereich Physik der Universität Münster erfolgreich lösten und damit einer Reihe von Preisen einheimsten, sondern auch das Motto des diesjährigen Girls Day am Fachbereich Physik.
Dieser Tag stößt nicht nur bei den Schülerinnen bereits seit fünf Jahren auf großes Interesse - mit 30 Teilnehmerinnen und weitaus mehr Anfragen waren die Plätze im Nu ausgebucht - sondern auch die Physikerinnen des Fachbereichs engagieren sich jedes Jahr begeistert, um den Mädchen einen Einblick in ihren Berufs(all)tag zu ermöglichen. Den Spaß, den sie selbst bei der Arbeit empfinden, möchten sie vermitteln - nur wie gelingt dies am besten? "Indem wir sie an unseren Tätigkeiten teilhaben lassen", ist die einstimmige Antwort. Und so starteten die Mädchen in den Tag mit einer Gruppenarbeit gemeinsam mit den Physikerinnen des Fachbereichs, besuchten eine Vorlesung und lernten die Arbeitsplätze der Physikerinnen während einer Führung kennen.
Hierbei sahen die Schülerinnen, wie in Stickstoff getränkte Blumen in tausend Scherben zerspringen und lernten, dass dies nicht nur eindrucksvoll aussieht, sondern auch eine etablierte Methode darstellt, um Material künstlich altern zu lassen, Eines der interessantesten Projekte in der aktuellen Teilchenphysik beschäftigt sich mit Fragen der Zusammensetzung der kosmischen "Ursuppe". Von diesen Untersuchungen erhoffen sich zahlreiche Wissenschaftler/innen auf der ganzen Welt Aussagen über den Zustand des Universums kurz nach dem Urknall. Die Detektoren dafür werden am Institut für Kernphysik der Universität Münster gebaut. Die Mädchen konnten die ersten dieser empfindlichen Geräte bestaunen und zeigten überaus großes Interesse an den Fragen zum Urknall. Auch die im Institut für Angewandte Physik erzeugte bunte Superstrahlung durch ultrakurze Laserpulse dürften die Schülerinnen live im Labor ebenso erleben wie die Erzeugung von Hologrammen oder die Methoden der Chaosanalyse im Institut für theoretische Physik.
Das Essen in der Mensa war ein weiteres Highlight und zugleich Gelegenheit, die Physikerinnen über ihren Beruf und ihre Motivation fürs Studium zu befragen. Zum Abschluss des Tages wurden die Nachwuchsforscherinnen selbst aktiv: Sie bauten eine elektronische eine Musikorgel, die sie gleich für eigene Kompositionen einsetzten und als Andenken an den rundherum informativen Tag mit nach Hause nehmen durften. Das Fazit des Tages, das auf vielen Fragebögen zu lesen war: "Einfach cool, dieser Girls- Day!".