Prof. Reinbert Evers (rechts), Dekan der Musikhochschule, überreichte Gregor Hollmann (Mitte) und Werner Raabe (links) die Urkunden zur Honorarprofessur Foto: Grenda
Münster (upm), 09. Mai 2008
Sie stehen für Excellenz auf ihren musikalischen Gebieten und haben den guten Ruf der Musikhochschule Münster entscheidend mit geprägt. Für ihre besonderen Verdienste bekamen jetzt Gregor Hollmann und Werner Raabe die Bezeichnung Honorarprofessor verliehen. Damit würdigte die Musikhochschule, ein Fachbereich der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, die Leistungen beider, die nicht nur in der Lehre, sondern auch bei Konzerten und Projekten maßgeblich an der Außendarstellung der Musikhochschule mitwirkten.
Gregor Hollmann steht für große Kompetenz auf dem Gebiet der Alten Musik. Nach seinem Examen als katholischer Kirchenmusiker setzte er seine Ausbildung an der Staatlichen Hochschule für Musik Westfalen-Lippe fort. Hier studierte er Klavier und Cembalo. Darüber hinaus besuchte er die Schola Cantorum Basiliensis in Basel. Er prägte sowohl durch seine künstlerische Arbeit als Cembalist wie auch durch seine musikpädagogische Arbeit an der Musikhochschule Münster den Bereich der Alten Musik in herausragender Weise. Hollmann unterrichtet seit dem Wintersemester 1982/83 als Dozent für Cembalo an der Musikhochschule. Seitdem war er in sämtliche Konzerte und Projekte im Bereich Alter Musik eingebunden. Als künstlerischer Leiter prägte er verschiedene, sehr erfolgreiche Konzertreihen.
Seit nunmehr 25 Jahren arbeitet Hollmann als Cembalist sowohl im solistischen Bereich als auch in diversen Kammermusikformationen, wie Musica Alta Ripa (Hannover), Ensemble Rebel (New York) und Himlische Cantorey (Hamburg). In den Jahren 2003 bis 2007 war er Mitglied des von ihm mitbegründeten Ensemble NeoBarock. Im Rahmen berühmter Festivals gastierte er unter anderem bei den Tagen Alter Musik in Herne, Régi Zeniei Napok (Ungarn), dem Bach-Festival Philadelphia (USA) und dem MDR-Kultursommer sowie bei den Musikfestspielen Potsdam Sanssouci, dem Bachfest Leipzig und der Bachwoche Ansbach. Wiederholt ist Hollmann als gefragter Continuo-Spieler zur Zusammenarbeit mit bedeutenden Orchestern eingeladen worden, darunter die Bamberger Symphonikern und die Berliner Philharmonikern. Unter seinen zahlreichen CD-Produktionen finden sich Auszeichnungen des Deutschen Schallplattenpreises sowie der begehrte Cannes Classical Award. Im Auftrag des Verbandes deutscher Musikschulen konzipierte Gregor Hollmann den Lehrplan Cembalo und entwickelte die Sonderkategorie Alte Musik im Rahmen des Wettbewerbes "Jugend musiziert".
Werner Raabe arbeitet bereits seit 1982 als Dozent für Klarinette an der Musikhochschule Münster. In dieser Zeit gründete er die "Kammermusikvereinigung der Musikhochschule in Münster", die unter seiner Leitung zahlreiche Solokonzerte im Rahmen des "Solistenforum" begleitete und Kurzopern sowie Querschnitte durch Spielopern in Zusammenarbeit mit den Gesangsklassen präsentierte.
Der gebürtige Westfale war mehrfacher Preisträger in den Bundeswettbewerben "Jugend musiziert", bevor er sein Klarinettenstudium an der Hochschule für Musik in Detmold aufnahm. 1977 wurde Raabe in die Studienstiftung des Deutschen Volkes aufgenommen. Er legte zunächst die Staatliche Musiklehrerprüfung für das Instrumentalfach Klarinette ab, bevor er das Studium mit der Künstlerischen Reifeprüfung zwei Jahre später mit dem Konzertexamen abschloss. Raabe war Preisträger der Wettbewerbe der Deutschen Musikhochschulen und des Deutschen Musikrates.
Seit 1980 ist er als Soloklarinettist beim Sinfonieorchester der Stadt Münster engagiert. Neben seiner Tätigkeit in der Oper sowie in Sinfonie- und Kammerkonzerten betreut er seit acht Jahren das Theaterjugendorchester des Sinfonieorchesters Münster. Im vergangenen Jahr wurde er zum Musikvorstand des Vereins Yehudi Menuhin "Life Music Now" Münsterland gewählt, der sich zur Aufgabe gemacht hat, Musik denjenigen Menschen näher zu bringen, die nicht in Konzerte gehen können.