Pressemitteilung upm

"Dea Hont auf dem Faarat"

Neu an der WWU Münster: Germanistin Prof. Dr. Christina Noack

Münster (upm), 13. Mai 2008

Noack
Neu am Germanistischen Institut der WWU: Prof. Dr. Christina Noack Foto: Sauer

Mit neuen Standards für den Deutschunterricht beschäftigt sich Prof. Dr. Christina Noack, seit diesem Sommersemester neue Hochschullehrerin an der Abteilung Didaktik der deutschen Sprache und Literatur des Germanistischen Instituts der Universität Münster. Die 39-Jährige entdeckte, dass Grundschüler über eine erstaunliche Sprachwahrnehmung verfügen, die sich in ihren Schreibübungen spiegelt. Wenn ein Hund auf dem Fahrrad Kuchen holt, dann liest sich das bei jungen Schülern oft so: "Wen dea Hont auf dem Faarat Kuren holt."  

"Kinder nehmen Lautströme noch sehr unverfälscht wahr, da ihnen das orthographische System noch unbekannt ist", erklärt Noack das Phänomen. Die Folge für die Lehrerausbildung ist für die Wissenschaftlerin klar: "Lehrer sollten sich mehr auf die Ebene der Kinder beziehen, mit ihren Augen die Welt erfassen und auf ihre Äußerungen achten." Noack arbeitete nach ihrer Promotion an der PH Freiburg in einem Forschungsprojekt zu Rechtschreibschwierigkeiten von Hauptschülern und schulte Lehrerinnen und Erzieherinnen zur sprachlichen Frühförderung.  

In Münster setzt sie auf Leseforschung, Phonologie und Orthographie. Dabei ist ihr die Beziehung zwischen gesprochener und geschriebener Sprache wichtig: "Elternhaus und Sprachhintergrund haben hier einen starken Einfluss." Ein Sammelband ist in Vorbereitung. Am Germanistischen Institut der WWU schätzt Christina Noack das große Themenspektrum. Am Lehrstuhl möchte sie eine feste Forschungseinrichtung zum Schrifterwerb von Kindern schulformübergreifend installieren. Außerdem wünscht sie sich einen regen Austausch zwischen Universität und allen Schulformen.  

Die gebürtige Wilhelmshavenerin mit Wohnsitz in Osnabrück kann in Münster endlich wieder richtig Fahrradfahren: "Das ist meine private Passion." Im Vergleich mit Osnabrück schätzt sie Münster als "gelassene Uni-Stadt". Den Charme des Uni-Lebens in Münster genießt sie, wenn auch ihre neuen Räume im ehemaligen Stein-Gymnasium am Hindenburgplatz im Moment noch mehr einer Baustelle ähneln.  

Am Wochenende genießt Professorin Noack ausgedehnte Spaziergänge mit ihrer Familie durch den Teutoburger Wald. Musik hören ist eine weitere private Leidenschaft: Neben Bob Dylan und Paul Weller liegt dabei gerne auch ein neues Album von Amy Winehouse im CD-Player.  

 

Germanistisches Institut der Universität Münster