Pressemitteilung upm

Beziehungen knüpfen

Jahr der Mathematik: WWU-Projekt vernetzt Universität und Schulen

Münster (upm), 19. Mai 2008

Mathejahr 300
Mathematiker, Studierende und Lehrer wollen den Mathematikunterricht gemeinsam verbessern. Auf dem Bild: Prof. Dr. Wolfgang Lück, Prof. Dr. Friedhelm Käpnik, Roland Keßelmann, Felix Lucka und Dr. Michael Joachim. Foto: ch

Die Aktivitäten zum Jahr der Mathematik 2008 nehmen an Fahrt auf. Zahlreiche Angebote sollen ein breites Publikum ansprechen und vermitteln, wie faszinierend und wichtig die oft skeptisch beäugte Mathematik ist. Damit gerade Kinder und Jugendliche ihre Berührungsängste verlieren, organisiert ein Team um Mathematiker der Universität Münster unter dem Motto "Vernetzung mit Schulen" eine Reihe verschiedener Projekte und Veranstaltungen für Schüler und Lehrer.  

Die Initiative "Regionale Aktivitäten und Vernetzung mit Schulen" ist Anfang des Jahres 2008 in Münster und in anderen deutschen Städten gestartet. Sie soll die mathematische Wissenschaft an den Hochschulen mit Schulen vernetzen - auch über das Jahr der Mathematik hinaus. Dadurch soll der Schulunterricht verbessert werden. Das Projekt wird von der Deutschen Mathematiker-Vereinigung gemeinsam mit der Deutschen Telekom-Stiftung durchgeführt, die für das bundesweite Projekt insgesamt 150.000 Euro zur Verfügung gestellt hat. 4000 Euro davon hat die münstersche Gruppe erhalten.  

"Uns ist der Service-Gedanke wichtig, um Lehrer zu unterstützen", erklärt Prof. Dr. Wolfgang Lück, Leiter des münsterschen Projektteams, dem neben Mitarbeitern des Instituts für Mathematik auch Studierende des Fachbereichs sowie Lehrer münsterscher Gymnasien angehören. Schüler sollen leistungsabhängig gefördert und näher an die Mathematik herangeführt werden, auch mit dem Gedanken, Studierende für das Fach Mathematik zu gewinnen.  

Unter dem Motto "Studis an Schulen" sind Studierende mit einem eigenen Projekt in die Initiative eingebunden: Mathestudenten bieten ab dem kommenden Schuljahr AGs an, die von den Schülern freiwillig besucht werden können. Die Studierenden haben dadurch Gelegenheit, Unterrichtserfahrung zu sammeln. Den Schülern bieten sich neue, spannende Möglichkeiten, die im regulären Stundenplan nicht vorgesehen sind.  

Ein spezielles Fortbildungsangebot richtet sich an münstersche Grundschullehrer. "Unter dem Slogan 'Mathematik für Kinder - spannend, substantiell, schön' sollen dabei auch dauerhafte Kontakte zwischen Mathematikdidaktikern der WWU und münsterschen Grundschulen sowie zwischen den Schulen untereinander geknüpft werden", erklärt Prof. Lück.  

An der Universität Münster wird eine Material- und Modellsammlung angelegt, die Lehrer ab dem Schuljahr 2008/2009 für den Unterricht nutzen können. Der Inhalt der Sammlung soll sich nach den Vorstellungen der Lehrer richten. "Wir wollen den Lehrern damit die Unterrichtsvorbereitungen erleichtern", so Prof. Lück.  

Die münsterschen Mathematiker planen auch Aktivitäten, die Schüler außerhalb von Schule und Unterricht ansprechen sollen. "Wir bieten im September ein 'Mathe-Wochenende' an, bei denen die Schüler der Oberstufe auf spannende Weise vielfältige Einblicke in die mathematische Forschung erhalten", gibt Dr. Michael Joachim vom Fachbereich Mathematik und Informatik einen Ausblick. In der "langen Nacht der Mathematik", die bereits am 30. Mai 2008 stattfindet, gibt es Vorträge und Aktionen, die insbesondere an Schüler gerichtet sind.  

Die unterschiedlichen Teilprojekte sind erfolgreich angestoßen worden - "die Zusammenarbeit zwischen Professoren, Lehrern und Studierenden funktioniert gut", zeigt sich Prof. Lück erfreut. "Unsere Initiative ist bei den Schulen gut angekommen, so dass der Grundstein für eine längerfristige Zusammenarbeit gelegt ist."  

Jahr der Mathematik an der WWU