Pressemitteilung upm

Millionenförderung für münstersche Forscher

Zwei von acht neuen Sonderforschungsbereichen kommen nach Münster

Münster (upm), 21. Mai 2008

Das Sommersemester 2008 wird für die Westfälische Wilhelms-Universität zum Erfolgserlebnis: Wenige Tage, nachdem die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) der WWU drei neue Schwerpunktprogramme und ein neues Graduiertenkolleg bewilligte, folgte am Mittwoch, 21. Mai 2008, eine weitere "frohe Botschaft" von der DFG in Bonn: Die Universität Münster erhält zwei weitere Sonderforschungsbereiche (SFB), die von der DFG zunächst für vier Jahre mit zusammen mehr als zwölf Millionen Euro gefördert werden.  

Bewilligt wurden vom zuständigen Ausschuss der DFG insgesamt acht neue Sonderforschungsbereiche mit einem Gesamtfördervolumen von knapp 60 Millionen Euro für die nächsten vier Jahre, darunter alleine zwei mit der Universität Münster als Sprecherhochschule. Gefördert werden ab dem 1. Juli 2008 ein gemeinsam von den Universitäten Münster, Würzburg, Hamburg und Mainz getragener Transregio-Sonderforschungsbereich zum Thema "Furcht, Angst und Angsterkrankungen". Designierter Sprecher ist Prof. Dr. Hans-Christian Pape vom Institut für Physiologie der Universität Münster. Ebenfalls bewilligt wurde als erster deutsch-chinesischer Sonderforschungsbereich das nanowissenschaftliche Projekt "Multilevel Molecular Assemblies - Structure, Dynamics and Functions". Sprecher sind Prof. Dr. Harald Fuchs (Münster) und Prof. Dr. Zhang Xi (Peking).  

Die Nachricht über die Bewilligung der beiden Sonderforschungsbereiche löste in der Rektoratssitzung der WWU im münsterschen Schloss am Mittwochmittag Begeisterung aus. Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles bezeichnete es als großen Erfolg der WWU, innerhalb weniger Wochen von der DFG mehrere wichtige und hochdotierte Forschungsprojekte mit "internationaler Strahlkraft" bewilligt zu bekommen. In der Summe übertreffe dies sogar den Erfolg der WWU in der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder, bei der Münster im vergangenen Jahr ein Exzellenzcluster zum Thema "Religion und Politik" zugesprochen erhielt.  

Bei dem neuen SFB/Transregio 58 "Furcht, Angst und Angsterkrankungen" stehen Furcht und Angst, zwei wesentliche, stammesgeschichtlich alte Emotionen im Mittelpunkt. Diese Emotionen treten beim Menschen immer häufiger in Form von unverhältnismäßigen, krankhaften Angstzuständen wie Panikstörungen oder Phobien auf. Gemeinsam mit Kollegen aus Hamburg, Mainz und Würzburg wollen die münsterschen Forscher die Entstehung dieser Emotionen und ihre krankhaften Entgleisungen auf einer breiten und übergreifenden Basis vom Gen über die Zelle und die "Nervenzellschaltkreise" bis zum Verhalten untersuchen. Durch ein verbessertes Verständnis der zugrunde liegenden Mechanismen sollen langfristig konkrete Risikoprofile für Angsterkrankungen entwickelt werden, die wiederum den Weg für neue, individuell zugeschnittene Therapieformen bereiten.  

Mit dem neuen SFB/Transregio 61 "Multilevel Molecular Assemblies - Structure, Dynamics and Functions" wird internationale Kooperation in der Wissenschaft auf eine ganz neue Basis gestellt. Im Rahmen des ersten chinesisch-deutschen SFB/Transregio erforschen Wissenschaftler aus Physik, Chemie und Biologie in Peking und Münster gemeinsam die Eigenschaften und Funktionen molekularer Aggregate auf der Nanometer-Skala. Inspiriert ist dieser Forschungsansatz von biologischen Systemen und deren faszinierenden Eigenschaften in der Organisation von Strukturen. Basierend auf einer gemeinsamen Vereinbarung mit der chinesischen Förderorganisation National Science Foundation of China (NSFC) werden die chinesischen Gruppen von der NSFC gefördert, die Münsteraner im Gegenzug von der DFG.  

Sonderforschungsbereiche sind langfristig angelegte Forschungseinrichtungen der Hochschulen, in denen Wissenschaftler im Rahmen eines fächerübergreifenden, teilweise auch hochschulübergreifenden Forschungsprogramms zusammenarbeiten. Die Zahl der Sonderforschungsbereiche, die in Deutschland als Nachweis besonderer Forschungsexzellenz gelten und erheblich zum Profil einer Hochschule beitragen, erhöht sich damit an der WWU von acht auf zehn.  

Deutsche Forschungsgemeinschaft