Pressemitteilung upm

Innerer Mensch und freier Wille

Philosophen und Theologen treffen sich in Münster

Münster (upm), 23. Mai 2008

Aus der Perspektive der antiken Philosophie bilden die Schriften des Neuen Testaments eher eine Randerscheinung. Ihre Autoren dürften keine höhere philosophische Bildung genossen haben und sie haben keine geschlossenen philosophischen oder theologischen Entwürfe vorgelegt. Aber es gibt eine Reihe zentraler Themenfelder, die den Vergleich zwischen frühchristlichem und sonstigem antiken Denken herausfordern, wie zum Beispiel die Frage nach dem freien Willen, das Leib-Seele-Problem, die Güterlehre, Konzepte von Gerechtigkeit oder auch literarische Formen des philosophischen beziehungsweise theologischen Erkennens und Mitteilens. Auf ihrer ersten Tagung wird die neu gegründete Arbeitsgruppe "Neues Testament und antike Philosophie" der "Gesellschaft für antike Philosophie" (GANPH e.V.) am 24. und 25. Mai in der WWU Münster unter dem Motto "Innerer Mensch und freier Wille im Neuen Testament und der antiken Philosophie" diese Fragen diskutieren.  

Die Arbeitsgemeinschaft möchte ein Forum des Austausches auch über die Disziplingrenzen hinweg bilden. Sie nimmt damit Tendenzen auf, die etwa in der neutestamentlichen Exegese derzeit mit Blick auf den Mittelplatonismus wieder intensiver diskutiert werden, aber noch selten zu einem wirklichen Gespräch von Philosophie und Theologie beziehungsweise Exegese geführt haben. "Ich freue mich sehr darüber, dass in dieser neuen Arbeitsgruppe der dringend notwendige Dialog zwischen Philosophie und Theologie vorangetrieben werden kann. Die Antike, ob heidnisch, ob christlich, hat nach meiner Meinung vieles zu Fragen zu sagen, die uns gegenwärtig bewegen", so Prof. Dr. Hermut Löhr, Direktor des Neutestamentlichen Seminars an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster, und Leiter der Arbeitsgruppe.  

 

Gesellschaft für antike Philosophie