Pressemitteilung upm

Mit weichem Wissen punkten

Studierende der WWU gewinnen bei Ideenwettbewerb zu "Soft Skills"

Münster (upm), 23. Mai 2008

Die eine kann gut präsentieren, der andere arbeitet gern in Gruppen: Soziale Kompetenzen werden auch in der universitären Lehre immer wichtiger. Wie Hochschulen ihre Studierenden beim Erwerb unterstützen können, fragten das Meyer-Camberg-Institut aus München und e-fellows.net bei einem Soft-Skill-Wettbewerb. Überzeugende Antworten fanden vier Studierende der WWU Münster: Guido Hardieck, Alexander Styles, Arne Tutschapsky und Hauke Vierke belegten mit ihrem Konzept den ersten Platz, den sie sich mit Mitbewerbern aus München teilen.  

Teilnehmer von insgesamt 64 Hochschulen aus Deutschland und dem europäischen Ausland ließen ihren Ideen freien Lauf und reichten 94 Wettbewerbsbeiträge ein. Die fünf besten Konzepte wurden mit Preisen im Wert von insgesamt 15.000 Euro prämiert und im Rahmen eines Festaktes in München geehrt. Durch ihr Bachelor-Studium "Politik und Wirtschaft" am Institut für Ökonomische Bildung sind die vier Studenten in den vergangenen drei Jahren immer wieder gefordert worden, neben dem fachlichen Wissen auch soziale Kompetenzen aufzubauen. "Erlerntes Fachwissen wird durch den technischen Fortschritt abgewertet. Weiche Qualifikationen hingegen entwerten sich nicht", sagt Teilnehmer Guido Hardieck.  

Die Gruppe war herausgefordert, ein universitäres Programm zu entwerfen, das an Soft Skills heranführt und diese vermittelt, ohne den Charakter oder die Persönlichkeit der Studierenden zu bewerten. Denn Fähigkeiten wie Führungspersönlichkeit oder Einfühlungsvermögen scheinen Talente zu sein, die nicht in der Theorie erlernt werden können. Die Studenten entwickelten Lehrbausteine für die Bereiche Methodik, Selbstreflexion und Soziales Verhalten. Ein Kern ihres Vorschlags ist eine eigenständige Projektarbeit, die die Studierenden bis zum Ende ihres Studiums abgeben müssen.  

"Das Konzept ist dabei auch finanzierbar" betont Alexander Styles. Nach ihrer Berechnung seien für die individuelle Soft-Skill-Ausbildung Kosten von rund 100 Euro pro Kopf zu erwarten. Mit Hilfe von Studienbeiträgen und professionellem Fundraising sei das Konzept in der Praxis umsetzbar. Derzeit werden ausgewählte Hochschulen über die prämierten Konzepte informiert. Über die Kultusministerien der Bundesländer sollen zudem die verantwortlichen Hochschul-Politiker für die Thematik gewonnen werden. Mehr Informationen sind unter www.soft-skill-wettbewerb.de abrufbar.  

Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät