Johannes Georg Bednorz hat vor Publikum aus Münster, Berlin und Lateinamerika auf seinen Weg zum Nobelpreis zurückgeblickt. Foto: Peter Grewer
Münster (upm), 27. Mai 2008
Johannes Georg Bednorz, Nobelpreisträger für Physik und Mitglied des Hochschulrates der Universität Münster, hat am 27. Mai 2008 an der Universität Münster eine neue Serie von Vorlesungen eröffnet, die von der Arbeitsstelle Forschungstransfer (AFO) gemeinsam mit südamerikanischen Partnern angeboten wird. Bednorz hat dabei seine bahnbrechenden Forschungsergebnisse zum Thema "Supraleitung" nicht nur dem münsterschen Publikum vorgestellt, sondern auch Zuhörern jenseits des Atlantiks: Der Vortrag wurde per Videokonferenz nach Lateinamerika übertragen.
Prof. Dr. Johannes Wessels, Dekan des Fachbereichs Physik der WWU, und Dr. Wilhelm Bauhus von der Arbeitsstelle Forschungstransfer freuten sich, Bednorz in Münster begrüßen zu dürfen. Gemeinsam mit Thomas Timm, Hauptgeschäftsführer der Deutsch-Brasilianischen Industrie- und Handelskammer, der per Videoübertragung aus Berlin zugeschaltet war, eröffneten sie die Vorlesungsreihe "Research Transfer with Germany and the Mercosur - Challenges and goals".
Bednorz, der selbst in Münster studiert hat, zeichnete den Weg nach, der zu seinen bahnbrechenden neuen Entdeckungen zum Thema Supraleiter geführt hat. Gemeinsam mit Karl Alexander Müller hat er für seine Forschungsergebnisse im Jahr 1987 den Nobelpreis erhalten. "Wir haben uns damals auf einen Weg mit sehr ungewissem Ausgang begeben und wussten nicht im Geringsten, ob wir Erfolg haben würden", blickte Bednorz zurück. Doch waren die beiden Forscher vom Erfolg gekrönt: Sie entdeckten mit der Substanz Lanthan-Barium-Kupferoxid einen Hochtemperatur-Supraleiter. "Damit war eine neue Ära auf dem Gebiet der Supraleitung eingeläutet", so Bednorz. Seither werden Supraleiter zunehmend im Hochtechnologie-Bereich eingesetzt.
Die Arbeitsstelle Forschungstransfer bietet die neue Vorlesungsreihe mit namhaften Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Wirtschaft gemeinsam mit der deutsch-brasilianischen Handelskammer in Sao Paulo und den Handelskammern in Buenos Aires (Argentinien), Montevideo (Uruguay) und Ascunion (Paraguay) an.