Pressemitteilung upm

Ein Mönch mit Namen Schenute

Vortrag bietet Einblicke in die koptische Kirche gestern und heute

Münster (upm), 02. Juni 2008

Einblicke in die koptische Kirche von gestern und heute verspricht ein Vortrag, den Prof. Dr. Stephen Emmel von der Universität Münster am Donnerstag, 5. Juni 2008, um 20 Uhr im Hörsaal F2 des Fürstenberghauses am Domplatz 20-22 hält.  

Eine merkwürdige, aber immer noch relativ unbekannte Persönlichkeit des spätantiken Christentums ist ein koptischer Mönch mit Namen Schenute. Nachdem er im Jahr 385 Vorsteher seines in der oberägyptischen Wüste liegenden Klosters wurde, herrschte Schenute 80 Jahre und starb am 1. Juli 465. Sein umfangreiches Schrifttum, mindestens zwanzig dicke Bände mit Briefen, Predigten und Traktaten, gewährt Einblicke in die Religion und Gesellschaft der Spätantike, in das Alltagsleben eines frühchristlichen Klosters und in die Gedankenwelt eines Mannes, der sich als Werkzeug und Sprachrohr Gottes verstand.  

Die koptischen Pergamenthandschriften mit Schenutes Schriften sind nur sehr lückenhaft erhalten und zudem heute in über 24 verschiedenen Bibliotheken und Museen verstreut. Seit dem Jahr 2000 leitet der an der Universität Münster lehrende und forschende Koptologe Prof. Dr. Stephen Emmel ein internationales Projekt mit dem Ziel, Schenutes gesammelte Schriften zu übersetzen und herauszugeben.  

Anlässlich eines Treffens des internationalen Projekts "Kritische Gesamtausgabe der Werke des Schenute" in Münster wird Prof. Emmel in einem öffentlichen Abendvortrag am 5. Juni den ägyptischen Mönch, Klostervorsteher, Prophet und Heiligen Schenute vorstellen, das Schicksal seines Schrifttums erläutern und über die Arbeit des internationalen Forschungsprojekts berichten.  

 

 

Centrum für Geschichte und Kultur des östlichen Mittelmeerraums