Neues Gesicht am Romanischen Seminar der WWU: Prof. Dr. Tobias Leuker Foto: Peter Sauer
Münster (upm), 10. Juni 2008
Die Promenade rund um Münsters Altstadt weckt bei Prof. Dr. Tobias Leuker, neuer Hochschullehrer für Romanische Literaturwissenschaft am Fachbereich Philologie der WWU, Erinnerungen an die Toskana. Zu den Forschungsschwerpunkten des bislang als Privatdozent an der Universität Freiburg tätigen Wissenschaftlers gehört die italienische Literatur von 1250 bis 1650.
Im Gespräch mit dem neuberufenen Professor fallen Namen wie Dante Alighieri ("Göttliche Komödie"), Francesco Petrarca (sein "Canzoniere" gilt als bedeutendste Lyriksammlung der europäischen Literatur) und Giovanni Boccaccio ("Decameron" - Sammlung mit 100 Novellen). Die drei werden als "Tre Corone Fiorentine" ("Drei Florentiner Kronen") bezeichnet. Habilitiert hat Prof. Leuker, der fließend Italienisch und Spanisch spricht, mit einer Arbeit über die Medici in Dichtung und Kunst.
Am Romanischen Seminar der WWU möchte Prof. Leuker die internationalen Aktivitäten verstärken sowie die Forschungsarbeit zum Mittelalter und zur Frühen Neuzeit weiter ausbauen. Am Fachbereich Philologie schätzt er sehr, dass es hier, entgegen der Praxis anderer Universitäten, keine Beschränkung auf die neueren Literaturepochen gibt. Und: "An der WWU werden die romanischen Literaturen auch vergleichend betrachtet. Das ist für Forschende wie Lehrende und natürlich auch für Studierende ein großer Vorteil."
Der 39-Jährige kannte Münster bereits von Verwandtenbesuchen. Auch sein Vater hat hier studiert. Aufgefallen sind ihm jetzt bei seinem beruflichen Start in Münster als erstes die vielen Fahrräder: "Ich habe mir sofort nach meiner Ankunft eins gekauft." Der Promenadengürtel rund um die münstersche Altstadt erinnert ihn an Lucca in der Toskana.. Tobias Leuker möchte in Münster gerne seinen Chor "Romania cantat" wiederbeleben, der in Freiburg so manches Seminarfest umrahmte - mit Volksliedern und Madrigalen aus verschiedenen romanischen Sprachen und Dialekten.