Pressemitteilung upm

Geschichte der Indianer

Neu an der WWU Münster: Prof. Dr. Heike Bungert

Münster (upm), 23. Juni 2008

Bungert
Mit der Geschichte Nordamerikas beschäftigt sich Dr. Heike Bungert, neue Professorin an der Universität Münster Foto: Peter Sauer

Die Geschichte der Indianer beginnt weit früher, als uns das viele Romane und Kinofilme glauben machen wollen. "Den Startpunkt der Besiedlung Nordamerikas muss man mindestens um 15.000 v. Chr. ansetzen", erläutert Prof. Dr. Heike Bungert, seit diesem Semester neue Professorin für Neuere und Neueste Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Nordamerikanischen Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.  

Die 41-Jährige gebürtige Freiburgerin wurde auf die deutschlandweit erste Heisenberg-Professur in Geschichte berufen. In der Lehre setzt sie sich vor allem mit der US-amerikanischen und der kanadischen Geschichte auseinander sowie mit der britischen Geschichte des 19. und 20.Jahrhunderts. So untersucht sie in einem Hauptseminar gemeinsam mit Studierenden die Zusammenschlüsse verschiedener Indianergruppen zur Verteidigung der eigenen Gesellschaft. Diese reichten von kriegerischen Koalitionen gegen die Engländer oder Franzosen über religiöse Revitalisierungsbewegungen bis zu modernen Bürgerrechtsgruppen.  

Die symbolische Kommunikation in panindianischen Bewegungen stellt einen neuen Forschungsschwerpunkt der Wissenschaftlerin dar, die bereits die Darstellung von Indianern in Kinofilmen - von "Der Letzte Mohikaner" über "Pocahontas" bis "Geronimo" - untersucht hat und ein Textbuch zur Geschichte der Indianer in den USA schreibt. Habilitiert hat sich Prof. Bungert an der Universität Köln über die Ethnizitätsbildung der Deutschamerikaner durch Feste. Dabei ging es um "Cultur and Gemüthlichkeit" bei Schützenfesten, Sängerfesten, Volksfesten und Schillerfeiern, aber auch um die deutschamerikanische Beteiligung an Feiern des Unabhängigkeitstages. In Zukunft wird sie die Forschungen zur Festkultur mit ihrem Interesse an Religions- und an Bildungsgeschichte verbinden. In Münster möchte Prof. Bungert, die selbst fünf Jahre in den USA studiert und geforscht hat, die Internationalisierung weiter ausbauen und auch den Austausch mit den USA verstärken. Außerdem ist sie stark an interdisziplinärer Kooperation interessiert.  

Schön findet sie es, dass in Münster die Universität sich nicht auf "der grünen Wiese" befindet, sondern sich das Historische Seminar direkt in der Altstadt und in unmittelbarer Nähe vieler Kooperationspartner befindet. Prof. Bungert, die als leidenschaftliche Radfahrerin die gut ausgebauten Radwege in Münster genießt, hört in ihrer Freizeit gerne Barockmusik und spielt selbst Klavier und Geige. Außerdem tanzt sie gerne und wandert in den Ferien im Schwarzwald oder in Andalusien.  

Historisches Seminar