Eröffneten die Erweiterungsbauten der ULB: Architekt Jörg Preckel, Prorektor Prof. Dr. Harald Züchner, ULB-Direktorin Dr. Beate Tröger und Markus Vieth, Niederlassungsleiter BLB Münster Foto: jri
Münster (upm), 08. Juli 2008
Die Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) Münster hat heute (8. Juli 2008) in einem feierlichen Akt den neuen Lesesaal und das erweiterte Foyer eingeweiht. 140 zusätzliche Arbeitsplätze sind entstanden. Besucher kommen nun durch ein freundliches und offenes Foyer in die Bibliothek. Bis voraussichtlich Sommer 2009 stehen weitere Bauarbeiten an: Nach der Erweiterung werden alle Etagen des Altbaus grundlegend saniert. Die Baumaßnahmen wurden vom Architekturbüro Pfeiffer, Ellermann und Preckel geplant. Bauherr ist der Bau- und Liegenschaftsbetrieb Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) und Nutzer die Universität Münster.
"Der optische Kontrast könnte kaum größer sein", sagte Dr. Beate Tröger, Direktorin der ULB, bei der Eröffnung. Dort, wo ehemals eine wenig attraktive Baulücke war, ist nun ein modernes Gebäude mit zusätzlichen Arbeitsplätzen entstanden. Die schnelle Bauzeit hob Prof. Dr. Harald Züchner, Prorektor für Budget und Bauangelegenheiten an der WWU Münster, hervor. "Sie haben den Bauzeitplan fast überholt", lobte er Bauherr und Architekt.
Das "Torhaus" soll architektonisch den Anspruch des Hauptzugangs zum Areal der ULB vermitteln. Es leitet direkt in die dahinterliegende "Gasse des Buches", die durch den neuen Lesesaaltrakt und den Altbau gebildet wird. Mit mehr als 40 Meter Länge und einer Breite von etwas über sieben Meter bildet der neue Lesesaaltrakt die wichtigste Erweiterung für die Nutzer. Der zweigeschossige Baukörper wird im ersten Stock über eine Brücke vom alten Lesesaal erschlossen. Die Lesesaal ist mit fest montierten Wandregalen und eingebauten Lesesaaltischen, die individuelle Beleuchtung und Strom- sowie LAN-Versorgung bereitstellen, ausgestattet. Helles Holz und Lesesaaltische mit Linoleumauflage bieten eine hohe Raumqualität bei zugleich optimaler Raumnutzung.
Niedrig und eng war bislang der bestimmende Raumeindruck beim Betreten der ULB. Seit Inbetriebnahme des neuen Foyers im Juni 2008 ist das anders: Nun betritt man die ULB durch einen hellen transparenten zweigeschossigen Glasvorbau, der das Foyer nach Osten und Süden jeweils um mehr als fünf Meter erweitert. Hochwertiger Naturstein (Juramarmor) und die offene, transparente und lichte Atmosphäre werten den Eingangsbereich gegenüber der früheren Situation auf, in der der Waschbetonboden der siebziger Jahre bestimmend war. Für alle Besucher der ULB sind außerdem die Garderobenschrankfächer ein wichtiges Thema. Durch die Erweiterung des Foyers konnte ihre Anzahl von 550 auf insgesamt über 800 Schrankfächer gesteigert werden. Die häufigen Engpässe früherer Tage werden damit wohl endgültig vorbei sein.
Im Rahmen der Erweiterung wurde ein drittes Oberschoß aufgesetzt. Dieses wird etwa ab August 2008 durch verschiedene Abteilungen bezogen. Hier entstehen insgesamt vier Großraumbüros und eine Reihe von Doppel- und Einzelbüros. Die neuen Büroflächen bilden eine entscheidende Voraussetzung für die in den nächsten Monaten anstehenden Baumaßnahmen im Katalogsaal (Erdgeschoss). Aufgrund der niedrigen Deckenhöhe und dem fast vollständigen Fehlen von Tageslicht war es hier bislang fast unmöglich, ein freundliches Raumklima zu schaffen. Durch die Verlegung von Büroarbeitsplätzen in das neu aufgestockte dritte Stockwerk können die freiwerdenden Bereiche nun nutzerfreundlich umgewandelt werden.
Die Bauarbeiten enden voraussichtlich im Sommer 2009. Nach Abschluss der Arbeiten am Erweiterungsbau werden alle Etagen des Altbaus grundlegend saniert. Hierbei wird es nicht nur mehr Lärm und Staub als zuvor geben, sondern leider auch weitergehende Nutzungseinschränkungen. Nutzer werden auch weiterhin über die Infoplattform Bau im Internet (www.ulb.uni-muenster.de/bau) so früh und umfassend wie möglich über anstehende Veränderungen informiert.