Pressemitteilung upm

Hilfe zur Erziehung

Neu an der WWU: Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Karin Bock

Münster (upm), 29. Juli 2008

Die Spaltung der Gesellschaft in arm und reich nimmt zu - und damit vergrößern sich auch die sozialen Probleme. Soziale Sicherungssysteme, vom Kinder- und Jugendschutz über Fragen der Hilfe zur Erziehung bis zur Rentenversicherung, werden immer wichtiger. Deshalb hat es Prof. Dr. Karin Bock, neue Hochschullehrerin am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Münster, in Forschung und Lehre, nicht selten mit aktuellen sozialen Brennpunkten zu tun.  

Dabei ist ihr die Dreier-Perspektive wichtig, um ein Thema objektiv aus Sicht der Adressaten, der Institution und im Blickfeld zwischen den Institutionen zu behandeln. Prof. Bock beschäftigt sich aber auch mit qualitativen Methoden der Sozialforschung und mit den verschiedenen Theorien zu Sozialisations-, Lern- und Bildungsprozessen. Die Zielgruppe der sozialpädagogischen Arbeit, die so genannten "AdressatInnen", kennt sie nicht nur aus Büchern: Die sozialpädagogische Praxis hat bereits ihr eigenes Studium geprägt. So half sie mit, in Halle/Saale ein Obdachlosenheim aufzubauen und betreute während eines anderen Praktikums Geistig- und Mehrfachbehinderte in einer Sonderschule. Auch bekleidet sie ehrenamtlich zahlreiche Ämter: So ist sie unter anderem Vorsitzende der Kommission Sozialpädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft, Vertrauensdozentin der Hans-Böckler-Stiftung und Mitglied im Präsidium des Internationalen Bundes.  

In Münster plant Prof. Bock ein interdisziplinäres Forschungsprojekt zur Kinderladen-Bewegung in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Dabei will sie der Frage nachgehen, was aus den 68er-Kindern eigentlich geworden ist. Auch denkt sie daran, langfristig ein "Forschungszentrum für sozialpädagogische Adressatinnenforschung" einzurichten. Im Rahmen ihrer Seminare stehen sowohl theoretische wie professionelle Fragen im Mittelpunkt, denn: "Sozialpädagogik hat auch immer etwas mit der Reflexion und Erforschung von soziokulturellen Praktiken zu tun."  

An der Universität Münster schätzt sie die Zusammenarbeit mit den Studierenden: "Das macht Spaß, mit ihnen zusammen zu arbeiten und zu diskutieren, wie sich eine Gesellschaft verändern müsste, in der soziale Gerechtigkeit einen festen Platz hat - gerade in Zeiten des Sozialstaatsabbaus". In ihrer knapp bemessenen Freizeit spielt sie gerne Klavier und Akkordeon. Die Skaterin schwimmt und paddelt gerne oder hält sich in ihrem Garten auf. Gerne hört sie multikulturelle Sendungen im Radio ("Funkhaus Europa").  

 

Institut für Erziehungswissenschaft