Pressemitteilung upm

Herrschaftsverlust und Machtverfall

Kolloquium zu Ehren des Historikers Prof. Hans-Ulrich Thamer

Münster (upm), 06. August 2008

Thamer
Prof. Dr. Hans-Ulrich Thamer Foto: Privat

Herrschaftsverlust und Machtverfall - Fragen, mit denen sich der münstersche Historiker Prof. Dr. Hans-Ulrich Thamer immer wieder auseinander setzt. Vom 9. bis 11. Oktober stehen diese Fragen im Zentrum eines wissenschaftlichen Kolloquiums in Münster zu Ehren von Prof. Thamer, der Anfang des Jahres seinen 65. Geburtstag beging.  

Die beiden Illustrationen auf dem Tagungsprogramm zeigen die Bandbreite des Themas Herrschaftsverlust und Machtverfall: Auf der Vorderseite ein Gemälde über den Sturm auf die Tuilerien und den Sturz der französischen Monarchie am 10. August 1792, auf der Rückseite ein Foto von der Bekanntgabe der Öffnung der innerdeutschen Grenze durch Günter Schabowski am 9. November 1989. Ziel der Tagung im Oktober ist es, mit Hilfe historischer Fallstudien einschlägige wissenschaftliche Theorien zum Herrschaftsverlust und Machtverfall zu überprüfen und durch einen Epochen übergreifenden Vergleich Gemeinsamkeiten und Besonderheiten heraus zu arbeiten.  

Im Zuge der wissenschaftlichen Tagung kommt es zu außergewöhnlichen Kooperationen an ungewohnten Orten: Das Wolfgang Borchert-Theater in Münster setzt am 9. Oktober 2008 ein Stück zum Machtverfall der bundesrepublikanischen Eliten durch die 68-Revolte ("Das Münster-Protokoll") auf den Spielplan und ist am ersten Tag auch Gastgeber der Tagung. Fortgeführt wird die Tagung dann am 10. und 11. Oktober im Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte am münsterschen Domplatz, wo am Freitag um 18 Uhr der münstersche Bundestagsabgeordnete Ruprecht Polenz einen öffentlichen Abendvortrag hält, der sich aus tagespolitischer Perspektive mit dem "Verlust von Staatlichkeit" beschäftigen wird.  

Der nach der Promotion 1971 in Marburg und der Habilitation 1980 in Erlangen bereits seit 1983 an der WWU Münster lehrende Historiker Hans-Ulrich Thamer ist einer breiteren Öffentlichkeit durch sein Standardwerk über den Nationalsozialismus "Verführung und Gewalt. Deutschland 1933 - 1945" bekannt geworden, das mehrere Auflagen und Übersetzungen erfahren hat. Neben dem Nationalsozialismus gehören die Französische Revolution, der Frühsozialismus sowie die Kulturgeschichte von Ausstellungen und Museen zu Thamers Forschungsschwerpunkten. Der Forscher ist im neuen Exzellenzcluster "Politik und Religion" engagiert und leitet im münsterschen Sonderforschungsbereich 496 das Teilprojekt über "Macht und Ritual im Zeitalter der Französischen Revolution". Außerdem steht er der Rektoratskommission "Die WWU Münster im Nationalsozialismus" vor und ist in zahlreichen wissenschaftlichen Gremien vertreten.  

Weitere Informationen zum Festkolloquium von Christina Schröer, Historisches Seminar der WWU, E-Mail: schroec@uni-muenster.de, Internet: http://www.uni-muenster.de/Geschichte/hist-sem/NZ-G/L2/.  

 

 

 

 

Lehrstuhl Prof. Thamer