Pressemitteilung upm

Im Spannungsfeld von Mensch und Umwelt

Hermann Hambloch starb im Alter von 79 Jahren

Münster (upm), 14. August 2008

Prof. Dr. Hermann Hambloch ist im Alter von 79 Jahren gestorben. Am Institut für Geographie der Universität Münster hat Hambloch, der unter anderem als Dekan in der akademischen Selbstverwaltung aktiv war, sich vorrangig anthropogeographischen Fragestellungen gewidmet. In der Lehre war er durch seine breite humanistische Bildung Vorbild und Ansporn.  

Hermann Hambloch wurde am 27. März 1929 in Bielefeld geboren. Nach seinem Studium der Geographie und Mathematik in Münster wurde er 1956 zum Doktor der Naturwissenschaften an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der WWU promoviert. Am Institut für Geographie arbeitete er einige Jahre im akademischen Mittelbau, bis er dort im Jahre 1967 zum Wissenschaftlichen Rat und Professor ernannt wurde.  

Hambloch, der sich in seinem wissenschaftlichen Wirken zunächst auf dem Felde der physischen Geographie stärker naturwissenschaftlichen Fragen seines Faches gewidmet hatte, wendete sich im Verlauf seiner akademischen Laufbahn und seiner Forschungen früh vorrangig anthropogeographischen Thematiken zu, insbesondere Beiträgen zur Siedlungsgenese im ländlichen Raum Nordwestdeutschlands.  

Zu seinen bekanntesten Veröffentlichungen zählen "Einödgruppe und Drubbel. Ein Beitrag zur Frage nach den Urhöfen und Altfluren einer bäuerlichen Siedlung" (1966), seine Habilitationsschrift über den "Höhengrenzraum der Ökumene. Anthropogeographische Grenzen in dreidimensionaler Sicht" (1966) sowie sein in fünf Auflagen erschienenes einführendes Lehrbuch "Allgemeine Anthropogeographie" (zuletzt 1982) und sein bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft veröffentlichtes Werk "Die Benelux-Staaten. Eine geographische Länderkunde" (1977).  

Diese und andere Schriften - wie etwa "Kulturgeographische Elemente im Ökosystem Mensch-Erde. Eine Einführung unter anthropologischen Aspekten" (1983) - zeigen, dass viele seiner Untersuchungen im Spannungsfeld von Mensch und Umwelt angesiedelt waren und somit in einem Themenbereich, der als "Schnittstellenforschung" bis heute in der Geographie im Mittelpunkt aktueller Projekte steht. Kennzeichnend für seine wissenschaftlichen Artikel war die Neigung zur Quantifizierung geo- und humanwissenschaftlicher Sachverhalte wie auch zur wissenschaftstheoretischen Fundierung von Forschungsfragen.  

In der akademischen Selbstverwaltung der WWU war Hermann Hambloch, der 1991 in den Ruhestand trat, unter anderem während der Jahre 1972 sowie 1976 bis 1977 als Dekan des Fachbereichs Geowissenschaften aktiv.  

Institut für Geographie