Ex-Astronaut Thomas Reiter berichtet über seine Erlebnisse im All. Foto: ESA - J-L. Atteleyn
Münster (upm), 27. August 2008
Vom 21. bis zum 26. September 2008 ist das Institut für Planetologie der Universität Münster Gastgeber des European Planetary Science Congress (EPSC) 2008. Im Rahmen dieser Fachtagung, zu der 600 Planetenwissenschaftler aus Europa und der ganzen Welt erwartet werden, wird am 24. September ein Vortragsabend veranstaltet, zu dem die interessierte Öffentlichkeit herzlich eingeladen ist. Thomas Reiter, Vorstand für Raumfahrt des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), wird als ehemaliger ESA-Astronaut über seine Erlebnisse im All, aber auch über seine heutigen Aufgaben im Forschungsmanagement berichten. Beginn des Vortrags ist um 19 Uhr in der Aula des münsterschen Schlosses, Schlossplatz 2.
Im Anschluss an Reiters Vortrag ist eine Podiumsdiskussion vorgesehen. Dazu sind drei weitere Gäste eingeladen, die gemeinsam mit dem Ex-Astronauten und dem Publikum über die Zukunft der Raumfahrt diskutieren werden: Prof. Dr. Gerhard Schwehm, Prof. Dr. Tilman Spohn und Philipp Stratmann aus Münster. Der siebzehnjährige Schüler Philipp Stratmann ist Hobby-Astronom. Er vertritt seine Generation in diesem Gespräch über ein zukunftsträchtiges Thema. Physiker Schwehm ist Hauptabteilungsleiter für planetare Missionen bei der ESA, und Spohn leitet seit dem Jahr 2004 das Institut für Planetenforschung des DLR in Berlin, lehrt aber auch an der WWU.
In der Diskussion soll erörtert werden, wie künftige Strategien zur Erforschung des Sonnensystems und Weiterentwicklung der Raumfahrt aussehen können. Wie wird sich die internationale Zusammenarbeit gestalten? Welche Rolle kann Deutschland dabei spielen? Moderiert wird die Diskussion von Prof. Dr. Harald Hiesinger vom Institut für Planetologie, der 2006 nach Münster gekommen ist und eine Arbeitsgruppe für geologische Planetologie leitet.
Reiter, Diplom-Ingenieur und Pilot, trat 1992 dem Astronauten-Team der ESA bei. Am 3. September 1995 startete er an Bord einer Soyuz-Rakete zur russischen Raumstation Mir, wo er 179 Tage lang lebte und arbeitete. Eine zweite Fluggelegenheit ergab sich 2006. Die Astrolab-Mission führte ihn zur internationalen Raumstation ISS. Mit der Discovery, einer US-Raumfähre, hob er am 4. Juli ab. Kurz vor Weihnachten kehrte er nach fast sechs Monaten im All sicher zur Erde zurück. Der Fünfzigjährige ist seit Oktober 2007 im DLR-Vorstand für Raumfahrtforschung und -entwicklung zuständig.