"Kathe - Deportiert aus Norwegen" von Espen Søbye, erschienen im Verlag Assoziation A
Münster (upm), 30. Oktober 2008
Von ihrer Verhaftung am 26. November 1942 in Oslo bis zu ihrem Tod in Auschwitz blieben ihr nur fünf Tage. Der Schriftsteller Espen Søbye brachte mit seinem Buch "Kathe - Deportiert aus Norwegen" Licht in ein "doppelt ausgelöschtes Leben". Das Institut für Nordische Philologie der Universität Münster lädt am Mittwoch, 5. November 2008, um 18 Uhr zur Buchvorstellung und einem Gespräch mit dem Autor Espen Søbye in das Institutsgebäude an der Robert-Koch-Straße 29 (Raum 213) ein. Moderation und Übersetzung übernimmt Uwe Englert.
Kathe Lasnik wurde 1942 zusammen mit ihren Eltern und 530 anderen Juden mit dem Schiff "SS Donau" von Norwegen nach Auschwitz-Birkenau deportiert und zusammen mit sämtlichen Frauen und Kindern nur zwanzig Minuten nach ihrer Ankunft in einer Gaskammer ermordet. Mit der akribisch recherchierten Biografie des 15-jährigen jüdischen Mädchens und ihrer Familiengeschichte zeichnet Søbye ein genaues Bild der Lage der jüdischen Bevölkerung in Norwegen, die sich mit dem Überfall der deutschen Truppen im April 1940 dramatisch zuspitzte. Das Buch löste in Norwegen eine vergangenheitspolitische Debatte aus und trug entscheidend zur kritischen Auseinandersetzung mit dieser bisher häufig verdrängten Seite der norwegischen Geschichte bei.