Pressemitteilung upm

Wie viel darf Stromsparen kosten?

Politikwissenschaftler untersuchen Zahlungsbereitschaft der Konsumenten

Münster (upm), 05. November 2008

Wie groß ist die Bereitschaft der Konsumenten, für stromsparende und damit umweltfreundliche Elektrogeräte wie Kühlschränke oder Fernseher mehr Geld bei der Anschaffung auszugeben? Politikwissenschaftler der Universität Münster untersuchen diese Frage gemeinsam mit Forschern anderer Hochschulen im bundesweiten Projekt "Transpose" (Transfer von Politikinstrumenten zur Stromeinsparung).  

Ausgangspunkt des vom Bundesforschungsministerium geförderten Projekts ist die Frage, warum technische Möglichkeiten zum Stromsparen zu wenig ausgeschöpft werden. Bisher durchgeführte Untersuchungen zum umweltrelevanten Kaufverhalten haben gezeigt, dass die tatsächliche Bereitschaft der Konsumenten, aus ökologischen Gründen Preisaufschläge zu bezahlen, weit überschätzt wird. Bislang in Studien ermittelte Kaufentscheidungen geben nicht das tatsächliche Kaufverhalten wieder.  

Prof. Dr. Doris Fuchs und ihr Mitarbeiter Ulrich Hamenstädt vom Institut für Politikwissenschaft der WWU Münster haben deshalb bei Befragungen von Passanten in der münsterschen Innenstadt ein Experiment eingeführt, das die finanziellen Auswirkungen von einmaligen Kaufentscheidungen, zum Beispiel bei Kühlschränken oder Fernsehgeräten, berücksichtigt. Mit diesem Ansatz wird ein neuartiger empirischer Beitrag zur Frage der Kaufentscheidungen im Bereich Stromverbrauch geleistet.  

Außer in Münster wurden Passantenbefragungen mit einem Experiment zur Bestimmung der Zahlungsbereitschaft für Strom und stromsparende Geräte auch in Essen und Magdeburg durchgeführt. Auch wenn die Ergebnisse noch nicht vorliegen, so viel kann Prof. Fuchs schon sagen: "Das Interesse der Bevölkerung am Thema Stromsparen ist sehr groß!" Wobei die Bereitschaft von Passanten, sich am Experiment zu beteiligen, in Münster noch höher war als in Essen und Magdeburg. Erste Ergebnisse der Befragungsaktionen in Münster sollen am Jahresende vorliegen und veröffentlicht werden.  

 

 

Prof. Doris Fuch