Pressemitteilung upm

Graphiken über "Gott und die Welt"

Ausstellung im Haus der Niederlande eröffnet

Münster (upm), 20. November 2008


Dr. Loek Geeraedts, Dr. Eduard Hüffer, Dr. Udo Grote, Dr. Gerd Unverfehrt Foto: WWU - Büsch

Graphiken niederländischer Künstler des 16. Jahrhunderts stehen im Mittelpunkt der Ausstellung „Gott und die Welt", die am Mittwoch, 19. November, im „Haus der Niederlande" eröffnet wurde. Noch bis zum 18. Januar 2009 werden dort unter anderem Motive von Lucas van Leyden (1489/94-1533), Pieter Brueghel d. Ä. (1526/30-1569) und Hendrick Goltzius (1558-1617) gezeigt. Die Graphiken stammen aus der Kunstsammlung der Universität Göttingen und machen die Entwicklung der niederländischen Kunst im Laufe des 16. Jahrhunderts deutlich. 

Dr. Loek Geeraedts, Geschäftsführer des Zentrums für Niederlandestudien der Universität Münster, eröffnete die insgesamt 60. Ausstellung im Haus der Niederlande.  Er bedankte sich bei Dr. Gerd Unverfehrt, der die Werke als Leiter der Kunstsammlung der Universität Göttingen nach Münster ausgeliehen hat. „Das ist eine spannende und interessante Ausstellung", schloss sich der Honorarkonsul der Niederlande, Dr. Eduard Hüffer, den Grußworten an. Hüffer wies zudem darauf hin, dass die Niederlande im 16. Jahrhundert zur europäischen Hochkultur gehörten: „Die Bilder zeigen eine erstaunliche Präzision und Detailtreue", sagte er. Begeistert über die „äußerst aufwändigen Techniken" zeigte sich auch Dr. Udo Grote. „Ich war spontan begeistert über den Kosmos, den diese Ausstellung zeigt", sagte der Diözesankonservator des Bistums Münster.        

Mit den Künstlern Lucas van Leyden, Pieter Brueghel und Hendrick Goltzius sind die drei Eckpfeiler der Ausstellung genannt. Lucas van Leyden steht in der Ausstellung für das frühe 16. Jahrhundert. Er gilt als der bedeutendste niederländische Kupferstecher seiner Zeit. In seiner Stichtechnik ist deutlich der Einfluss Albrecht Dürers zu sehen. Pieter Brueghels Schaffen steht für die Mitte des 16. Jahrhunderts. Die nach ihm gestochenen Werke sind in ihrer Art durch seinen Zeichenstil bestimmt. Seine Motive zeigen vor allen Dingen die heimische Umwelt und Folklore. Außerdem schuf er zahlreiche allegorische Bilder, die sich etwa auf Sprichworte beziehen. Der Künstler Hendrick Goltzius steht in der Ausstellung für das späte 16. Jahrhundert. Er entwickelte eine neue Stichtechnik, die es ermöglichte, mit langen Schwüngen Körperformen zu umschreiben. Er wandte gegen Ende des 16. Jahrhunderts vor allen Dingen den so genannten Hell-Dunkel-Holzschnitt an. Seine Motive zeigen den Einfluss der italienischen Meister.

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