Pressemitteilung upm

Erfolgreich gestartet

Geowissenschaftler sind an zwei neuen Projekten der Europäischen Kommission beteiligt

Münster (upm), 21. November 2008


Kick-off für Delta-Min: Das neue Projekt ist erfolgreich mit einem Treffen der Beteiligten in Münster gestartet. Foto: WWU - Grewer

Einen doppelten Erfolg hat der Fachbereich Geowissenschaften der Universität Münster zu verzeichnen: Gleich zwei Programme der Europäischen Kommission sind den münsterschen Forschern bewilligt worden. Das erste Projekt, „Delta-Min", ist am Freitag (21. November 2008) mit einem offiziellen „Kick-off-Meeting" der beteiligten Partner gestartet. Es ist mit einer Summe von rund 3,1 Millionen Euro über vier Jahre ausgestattet und wird von Prof. Dr. Andrew Putnis (WWU) koordiniert. Der zweite Erfolg heißt „GTSnext". An diesem Förderprojekt, das von der Universität Utrecht koordiniert und demnächst dort offiziell gestartet wird, ist Prof. Dr. Klaus Mezger (WWU) beteiligt. Für sein Teilprojekt erhält er für vier Jahre 200.000 Euro.

Beide Projekte sind als „Initial Training Network" im „People"-Programm der Europäischen Kommission angelegt. Ziel dieser Netzwerke ist es, Doktoranden und Postdoktoranden zu unterstützen und ihre Karriereaussichten zu verbessern. Dadurch, dass die finanzielle Unterstützung an einen Forschungsaufenthalt im Ausland (innerhalb des Netzwerks) gebunden ist, soll der internationale Austausch gefördert werden.

Bei dem Projekt Delta-Min, „Mechanisms of Mineral Replacement Reactions", stehen Umwandlungen von Mineralen in eine andere Form (Mineralphasenumwandlungen) in Gegenwart von Flüssigkeiten im Fokus. Die Mechanismen werden anhand verschiedenster Minerale und Gesteine unter unterschiedlichen chemischen und physikalischen Bedingungen erforscht. Vor dem Hintergrund so genannter gekoppelter Lösungs- und Fällungsreaktionen werden Prozesse, die für die Geowissenschaften und für die Wirtschaft von Bedeutung sind, untersucht. Dazu zählen zum Beispiel chemische Verwitterung, Haltbarkeit von Materialien bei der Endlagerung von Atommüll in wässriger Umgebung, Entgiftung von verseuchtem Wasser und Erhaltung von Kulturdenkmälern. Neben den Münsteranern sind auch Forscher aus Universitäten, wissenschaftliche Einrichtungen und Unternehmen aus Frankreich, Island, England, Norwegen, Griechenland, Schweden und Spanien beteiligt.

Die an „GTSnext" beteiligten Forscher wollen eine neue geologische Zeitskala („Geological Time Scale", GTS) etablieren, die eine bislang nie dagewesene Genauigkeit aufweist. Dabei sollen modernste Datierungsmethoden eingesetzt und an Nachwuchswissenschaftler vermittelt werden. Zeitskalen sind die Grundlage aller Wissenschaften, die sich mit der Erde beschäftigen. Sie tragen erheblich zum Verständnis der Evolution der Erde bei. Das GTSnext-Netzwerk bringt verschiedenste Forschungsrichtungen zusammen, um gemeinsam die Stärken und Schwächen unterschiedlicher Datierungsmethoden zu analysieren und zu nutzen. Ziel ist die Einrichtung einer standardisierten geologischen Zeitskala der vergangenen 100 Millionen Jahre. Dadurch soll die Verbreitung weiterer geologischer Zeitskalen vermieden und ein einheitliches System eingeführt werden. An GTSnext sind Forscher aus den Niederlanden, Deutschland, England, der Schweiz, Frankreich, Dänemark und Italien beteiligt.

People-Programm Geowissenschaften/WWU