Münster (upm), 19. Dezember 2008
Kleine weiße Krabben,
dunkelblaue Tintenfische und lilafarbene Seesterne: Wer sich 3000 Meter unter
die Meeresoberfläche begibt, vermutet dort eigentlich kein Leben. Wie bunt es
in der Tiefe zugeht, zeigte die heutige (19. Dezember 2008) Kinder-Uni Münster
zum Thema „Expedition auf den Meeresgrund: Mit dem Tauchroboter zu den Vulkanen
der Tiefsee". Prof. Dr. Harald Strauß vom Geologisch-Paläontologischen Institut
der WWU Münster nahm rund 800 Junior-Studierende mit auf eine faszinierende
Reise in die Tiefen des Ozeans.
„Als ich so alt war wie ihr,
wusste man noch nichts vom Leben dort unten", klärte er die Kinder auf. Erst
1977 erforschten Wissenschaftler mit einem Tauchboot zum ersten Mal die
Tiefsee. Tausende von Metern unter der Wasseroberfläche fanden die
Wissenschaftler reges Leben. Der Grund dafür sind Schlote, so genannte schwarze
Raucher, aus denen rund 400 Grad heißes schwarzes Wasser austritt, das mit
Nährstoffen angereichert ist. Davon ernähren sich Bakterien. Diese sind
wiederum Lebensgrundlage für Korallen, Fische und Krabben, die sich an den
heißen Austrittsöffnungen tummeln.
Wenn Strauß auf seine
Forschungsreisen fährt, dann startet er in Westafrika oder in Nordostbrasilien.
Denn im Atlantischen Ozean befinden sich besonders viele schwarze Raucher. Dort
verläuft der so genannte mittelatlantische Rücken, ein etwa 60.000 Kilometer
langes Unterwassergebirge. In dessen Mitte stoßen zwei Erdplatten aneinander,
die durch Lava von unten auseinandergerückt werden. Das führt zu
Vulkanausbrüchen und den bis zu zehn Meter hohen schwarzen Rauchern.
Strauß hatte viele Bilder und Kurzfilme von seinen
Expeditionen im Gepäck. Anschaulich erklärte er den Kindern, wie
Wissenschaftler den Meeresgrund untersuchen und welches Leben es dort gibt. Die
fremde Welt begeisterte die Junior-Studierenden: „Besonders toll fand ich die
Pflanzen und Tiere", sagte die achtjährige Lisa-Marie nach der Vorlesung. Die
nächste Reise der Kinder-Uni Münster geht am 16. Januar 2009 ins Innere des
Körpers. Dann kommt der Chirurg Prof. Dr. Jörg Haier. Los geht es wieder um
16.15 Uhr im Hörsaalgebäude Hindenburgplatz. Der Eintritt ist wie immer frei, am Ausgang sammelt
die studentische Initiative „Weitblick" für Entwicklungshilfeprojekte.
Ausführliche Informationen und ein interaktives Forum sind unter
www.kinderuni-muenster.de zu finden.