Pressemitteilung upm

Brauchen wir mehr Wettbewerb in der Bildung?

Neu an der WWU Münster: Ökonom Prof. Dr. Christian Müller

Münster (upm), 28. Januar 2009

Neu an der WWU: Prof. Dr. Christian Müller
Neu an der WWU: Prof. Dr. Christian Müller Foto: WWU/Sauer

Prof. Dr. Christian Müller ist ein Brückenbauer: Seit diesem Wintersemester forscht und lehrt er am Institut für Ökonomische Bildung der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht das gegenseitige Wechselspiel von Ökonomischer Bildung und Bildungsökonomik.

Der 41-Jährige beteiligt sich an der wissenschaftlichen Diskussion von Bildungsstandards für ökonomische Bildung in der Schule. Sein Ziel ist eine größtmögliche Verzahnung mit der schulischen Praxis. In der Bildungsökonomik geht es um Fragen wie „Brauchen wir in Deutschland ein nationales Zentralabitur?" oder „Brauchen wir mehr Wettbewerb zwischen Schulen oder Bundesländern?" Prof. Müller erforscht aber auch Fragen der Gestaltung der Wirtschaftsordnung: „Der Markt braucht selbst Regeln. Ein Leistungswettbewerb bildet sich nicht von selbst." Dabei geht es ihm um einen regelgelenkten Liberalismus.

Sowohl in der Forschung als auch in der Lehre steht zudem das Projekt „Happiness-Forschung" im Fokus. Das Pro-Kopf-Einkommen hat sich im letzten Jahrhundert verzigfacht. Aber: „Ob vor 50 Jahren, vor zehn Jahren oder heute: Die Leute sind, wie viele empirische Studien zeigen, dennoch immer gleich zufrieden". Steigerungen des Inlandsprodukts haben, wie es scheint, nur geringen Einfluss auf das, was die Menschen letztlich unter Wohlfahrt verstehen.

Ganz im Gegensatz zur Sicht in der ökonomischen Standardtheorie hängt die Zufriedenheit der Menschen somit auch von anderen Faktoren ab. Statt um das absolute gehe es etwa um das relative Einkommen: „Ich definiere mein individuelles Wohlbefinden auch dadurch, dass ich vergleichend schaue, wie viel andere verdienen."

Für die WWU Münster hat sich Prof. Müller entschieden, da das Institut für Ökonomische Bildung und auch die Uni insgesamt einen ausgezeichneten Ruf haben. Am Institut will er für mehr Internationalität des Fachs „Ökonomische Bildung" sorgen und die Interdisziplinarität verstärken. Münster erlebt der gebürtige Duisburger als "eine sehr schöne, gut gewachsene Stadt." Der tägliche Blick aus dem Büro auf den Aasee sei verlockend und inspirierend zugleich.

In seiner Freizeit liest er gerne Sachbücher (Geschichte und Philosophie). Seine fünfköpfige Familie läßt ihm nur wenig Zeit zum Hören seiner Lieblingsmusik, von Gustav Mahlers „2.Sinfonie" bis zu Deep Purples „Smoke on the Water". Ein Bild, das Prof. Müller beim Blick aus seinem Büro am Aasee gerade jetzt im Wintersemester öfter erlebt.

Institut für ökonomische Bildung der WWU Münster