Münster (upm), 29. Januar 2009
Das Centrum für Europäisches Privatrecht (CEP) der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster veranstaltete unter Leitung von Prof. Dr. Reiner Schulze und Prof. Dr. Gerald Mäsch im Senatssaal des münsterschen Schlosses die französischsprachige Tagung „Journées françaises du droit européen des contrats".
Am ersten Veranstaltungstag stand nach den Grußworten von Jan Michael Söffing, Staatssekretär im Justizministerium des Landes NRW, und der münsterschen Bürgermeisterin Karin Reismann mit den Referaten von Prof. Dr. Gerald Mäsch (Universität Münster), von Prof. Denis Mazeaud (Universität, Panthéon-Assas, Paris II) und Prof. Dr. Guillaume Wicker (Universität Montesquieu, Bordeaux IV) sowie von Paul Barthélemy (Rechtsanwalt in Paris und Lehrbeauftragter der Universität Münster) die Modernisierung des französischen Vertragsrechts im Fokus einer lebhaften und engagierten Diskussion.
Gegenstand des zweiten Veranstaltungstages unter der Leitung von Prof. Dr. Camelia Toader (Richterin am Europäischen Gerichtshof in Luxemburg) war vorwiegend die Frage, welche Rolle Frankreich bei der Entwicklung eines gemeinschaftlichen Vertragsrechts in Europa spielen wird bzw. spielen sollte. Dies beleuchtete aus politischer Sicht das Referat von Juliette Gest (Staatssekretärin im französischen Justizministerium) und aus juristischer Sicht der Vortrag von Zoé Jacquemin (Universität Panthéon-Assas, Paris II).
Daran anschließend zeigte Jean-Claude Bonichot (Richter am Europäischen Gerichtshof in Luxemburg) anschaulich die Grenzen auf, welche die französische Verfassung für ein europaweit harmonisiertes Vertragsrecht zieht. Das Referat von Prof. Dr. Reiner Schulze (Universität Münster) fasste die gefundenen Probleme für die weitere Entwicklung eines einheitlichen europäischen Vertragsrechts zusammen und beendete die für alle Beteiligten erkenntnisreiche Tagung mit einem optimistischen Ausblick.