Pressemitteilung upm

Eine Schutzschicht für Stahl

Arbeit aus dem Institut für Materialphysik der WWU wurde international ausgezeichnet

Münster (upm), 06. Februar 2009

André Schmitz hat beim internationalen Wettbewerb „Bodycote Prize Paper Competition 2008" den mit 5000 US-Dollar dotierten Preis für die beste wissenschaftliche Arbeit erhalten. Die Arbeit beruht auf den Ergebnissen seiner Diplomarbeit, die er am Institut für Materialphysik der Universität Münster angefertigt hat. Dank dieser Untersuchungen ist es möglich, Stahl effizienter vor Korrosion zu schützen.

Während seiner Diplomarbeit hat Schmitz unter der Leitung von Prof. Dr. Hartmut Bracht das so genannte Sherardisieren von Stahl untersucht. Sherardisieren ist ein spezielles Verzinkungsverfahren. Das Verzinken ist eines der gebräuchlichsten Methoden, um die Korrosionsbeständigkeit von Stahl zu steigern. Das Sheradisieren von Stahl zeichnet sich dadurch aus, dass bei diesem Verfahren die Temperatur auf bis zu 320 Grad Celsius reduziert werden kann. Dadurch werden schädliche Einwirkungen einer Wärmebehandlung auf die Stahleigenschaften minimiert.

Die Untersuchungen von Schmitz haben gezeigt, dass das Sherardisieren ein Gasphasenprozess ist, wobei das Wachstum der sich bildenden Zink-Eisen-Phasen vom Stahlsubstrat und der Aktivität des Zinks bestimmt wird. Durch geringe Zugaben von Zinkchlorid konnte eine enorme Steigerung des Beschichtungswachstums erzielt werden. Mit diesem Ergebnis ist nun eine effektive Korrosionsschutzbeschichtung von Stahl in kürzeren Zeiten möglich. Dies führt zu einer wesentlichen Energie- und Zeitersparnis im Sherardisierungsprozess.

Arbeitsgruppe Bracht