Pressemitteilung upm

Gewichtige Teilchen

Kernphysik: "Infineon Master Award" geht an Paul Goslawski

Münster (upm), 05. Februar 2009

Paul Goslawski erhält den Infineon Master Award.
Paul Goslawski erhält den Infineon Master Award. Foto: WWU - privat

Paul Goslawski vom Institut für Kernphysik der Universität Münster erhält im Wintersemester 2008/2009 den „Infineon Master Award" für die beste Abschlussarbeit. Der mit 1500 Euro dotierte Preis, der vom Fachbereich Physik gemeinsam mit der Firma Infineon in jedem Semester vergeben wird, wird am Freitag (6. Februar) bei der Promotionsfeier des Fachbereichs überreicht.

Goslawski konnte in seiner Diplomarbeit wichtige Vorarbeiten zur Bestimmung der Masse des „n-Mesons" abschließen. Unter dem Begriff „Mesonen" wird in der Kern- und Elementarteilchenphysik eine Klasse von Teilchen bezeichnet, die aus einem Quark und einem Antiquark zusammengesetzt sind. Während die Massen der leichtesten Mesonen bereits seit den 70er Jahren exakt bekannt sind, liefern unterschiedliche Experimente derzeit widersprüchliche Resultate zur Masse des n-Mesons.

Für die Bestimmung der n-Masse musste Goslawski die Energie des Beschleunigerstrahls „COSY" am Institut für Kernphysik des Forschungszentrum Jülich hochpräzise messen. Dies gelang ihm durch Beeinflussung eines polarisierten Teilchenstrahls über ein Magnetfeld mit der so genannten Spin-Resonanz-Methode. Mit dieser Methode war es möglich, die Energie des Teilchenstrahls im Ring-Beschleuniger mit bisher nicht erreichter Präzision zu bestimmen. So konnte Goslawski die Umlauflänge der Strahlteilchen mehr als zehnmal so genau bestimmen wie mit konventionellen Methoden. Dadurch ist es möglich, das Puzzle um die genaue n-Masse zu lösen.

Durch Goslawskis Arbeit wurde gezeigt, dass die Spin-Resonanz-Methode ein mächtiges Werkzeug zur Diagnose von Teilchenstrahlen ist und dass damit noch unverstandene Prozesse in einem Ring-Beschleuniger analysiert werden können. Für zukünftige Hochpräzisions-Experimente in der Kern- und Elementarteilchenphysik wird die Spin-Resonanz-Methode daher von essentieller Bedeutung sein.

Institut für Kernphysik