Prof. Dr. Harald Wagner Foto: Privat
Münster (upm), 09. Februar 2009
Prof. Dr. Harald Wagner, Lehrstuhlinhaber für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster, vollendet am 12. Februar sein 65. Lebensjahr. Am Ende des Monats tritt der seit 1993 in Münster tätige Theologieprofessor in den Ruhestand.
Der aus der Nähe von Marburg stammende Harald Wagner absolvierte sein Studium in Frankfurt/Main, Rom, Tübingen und München. 1976 erfolgte die Habilitation in München bei Heinrich Fries. Nach verschiedenen Zwischenstationen wurde er 1981 zum Professor und Direktor am Katholisch-Theologischen Seminar an der Universität Marburg ernannt. 1993 trat er die Nachfolge von Karl Rahner, Joseph Ratzinger und Herbert Vorgrimler auf dem Lehrstuhl für Dogmatik und Dogmengeschichte in Münster an, den er knapp 16 Jahre innehatte. Zugleich übernahm er die Schriftleitung der renommierten Fakultätszeitschrift „Theologische Revue".
Nach Studien zum Frühkatholizismus, zur Tübinger Schule und zur Ökumenik arbeitete Wagner auch viel mit Medizinern zusammen. Die von ihm erarbeitete Dogmatik stellt auf rund 600 Seiten die katholische Christuslehre dar. Sie wird im theologischen Studium in Deutschland viel gebraucht. Sehr verbreitet und in mehrere Sprachen übersetzt ist das von Prof. Wagner zusammen mit Wilfried Härle herausgegebene Theologenlexikon. Sein Publikationsverzeichnis umfasst bisher rund 300 Titel.
Regelmäßig hält der 1968 in Rom zum Priester geweihte Harald Wagner Gottesdienste, predigt unter anderem in der münsterschen Überwasserkirche und übt auch gelegentliche seelsorgerliche Tätigkeiten aus. Obwohl ihn vor drei Jahren eine Krankheit an den Rollstuhl fesselte, will er weiter als Priester, Professor und Seelsorger tätig bleiben.