Pressemitteilung upm

Arzneimittel der Zukunft

Prof. Dr. Rüdiger Gröning tritt in den Ruhestand

Münster (upm), 26. Februar 2009

Prof. Dr. Rüdiger Gröning
Prof. Dr. Rüdiger Gröning Foto: WWU - privat

Arzneimittel der Zukunft - dieses Thema ist Schwerpunkt der Forschung von Prof. Dr. Rüdiger Gröning. Der Leiter des Instituts für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie der Universität Münster tritt Ende Februar 2009 in den Ruhestand. Seiner Forschung will er dann jedoch noch nicht den Rücken kehren, sondern sich "entspannt" der Betreuung seiner letzten Doktoranden widmen und ausstehende Buchprojekte zum Abschluss bringen.

Welche Möglichkeiten werden die Menschen zukünftig für die optimale Behandlung von Erkrankungen mit Arzneimitteln nutzen? Diese Frage stand bei Prof. Grönings Arbeiten im Vordergrund. Zu den dabei neu entwickelten Prinzipien gehören intelligente Arzneimittel, die bedarfsgerecht über Biosysteme, Sensoren, Computer oder mit Verfahren der Telemedizin gesteuert werden. Weitere Arbeiten seines Teams betreffen die Entwicklung neuer Herstellungstechniken für Arzneimittel sowie die Entwicklung von Computerprogrammen zur Lösung pharmazeutischer und medizinischer Probleme. Durch die computerunterstützten Arbeiten war es möglich, die theoretische Basis für die experimentelle Forschung zu erstellen. 50 Doktoranden aus Prof. Grönings Arbeitsgruppe wurden bisher promoviert. Drei seiner Schüler sind selbst als Professoren an anderen Hochschulen tätig.

Rüdiger Gröning, Jahrgang 1944, begann seine Ausbildung als Pharmazeut in einer Krankenhausapotheke in seiner Heimatstadt Hamburg. Er studierte anschließend Pharmazie an der Universität Frankfurt am Main, wo er auch zum Dr. phil. nat. promoviert wurde. 1982 folgte die Habilitation. 1984 wurde Gröning als Professor für Pharmazeutische Technologie an die Technische Universität Braunschweig berufen. 1987 folgte ein Ruf auf eine Professur an die Freie Universität Berlin, wo er zwei Jahre tätig war. Von dort wechselte Gröning 1989 auf den Lehrstuhl für Pharmazeutische Technologie an die WWU. Dort ist er seit dieser Zeit als Lehrstuhlinhaber und Leiter des Instituts für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie in Forschung und Lehre tätig.

Prof. Gröning wurde als Gutachter und Sachverständiger in zahlreiche staatliche Gremien berufen, so zum Beispiel in die Kommission A, die im Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) für die Zulassung neuer Arzneimittel zuständig ist. Er war Mitglied in der Expertenkommission Gastroenterologie und Stoffwechsel im Bundesgesundheitsamt. Für das BfArM beurteilte er klinische Studien zur Bioäquivalenz von Arzneimitteln.

Eine Berufung erfolgte auch in die Expertenkommission des Instituts für pharmazeutische und medizinische Prüfungsfragen. In diesem Gremium werden Prüfungsfragen für zentrale Staatsprüfungen erstellt. Als Fachgruppenleiter der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft war Prof. Gröning für mehrere Jahre der gewählte Sprecher seiner Fachkollegen. 1999 wurde er parallel zu seiner Universitätstätigkeit in den Vorstand eines Arzneimittel- und Medizinprodukteherstellers berufen. In dieser Zeit entstanden unter seiner Verantwortung Medizinprodukte, die erfolgreich in Deutschland und anderen europäischen Ländern vermarktet wurden.

Prof. Gröning ist Autor mehrerer Fachbücher, die im In- und Ausland erschienen sind. Dazu gehören Bücher wie „Generika - Bioäquivalenzdaten von Fertigarzneimitteln" und „Basic für Pharmazeuten". Ein weiteres Buch mit dem Titel „Computerprogramme für Medizin und Pharmazie" ist unter anderem in Griechenland und der Türkei erschienen. 2007 veröffentlichte Prof. Gröning das Buch „Zukunftsprognosen - Traum und Wirklichkeit", das sich kritisch mit dem heutigen Wissenschaftsbetrieb auseinandersetzt und die Frage zu beantworten versucht, warum die Versprechungen und Zukunftsprognosen von Wissenschaftlern so selten Realität werden.

Institut für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie