Pressemitteilung upm

Fit für die Zukunft

Didaktikerinnen vermitteln angehenden Biologielehrern „Bildung für nachhaltige Entwicklung“

Münster (upm), 30. März 2009

Was schwimmt denn da? Die Kenntnis von Flora und Fauna ist Grundlage für nachhaltiges Lernen im Bereich Ökologie.
Was schwimmt denn da? Die Kenntnis von Flora und Fauna ist Grundlage für nachhaltiges Lernen im Bereich Ökologie. Foto: WWU - Kemper
Naturnahes Gärtnern - auch hierbei wird Lehramtsstudierenden der Gedanke der Nachhaltigkeit verdeutlicht.
Naturnahes Gärtnern - auch hierbei wird Lehramtsstudierenden der Gedanke der Nachhaltigkeit verdeutlicht. Foto: WWU - Kemper

„Es geht darum, Schüler fit für die Zukunft zu machen", bringt Annette Kemper vom Zentrum für Didaktik der Biologie der Universität Münster auf den Punkt, was die UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung" für den Schulunterricht bedeutet. Während ab dem 31. März 2009 in Bonn auf der „UNESCO-Weltkonferenz" der Startschuss für die zweite Halbzeit der UN-Weltdekade fällt, setzt sich Kemper gemeinsam mit Privatdozentin Dr. Gesine Hellberg-Rode dafür ein, angehende Lehrer während des Studiums für das Thema zu sensibilisieren.

Für die Biologie-Didaktikerinnen ist seit Jahren selbstverständlich, was Ziel der UN-Dekade ist: Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) auch in der Lehrerausbildung zu verankern. „Es geht darum, vernetzt zu denken und ökonomische, ökologische und soziale Aspekte zu berücksichtigen. Das betrifft schon einfache Entscheidungen, zum Beispiel, welchen Apfelsaft ich im Supermarkt kaufe: Den billigen oder den teuren? Den regionalen oder den mit Bio-Siegel?", so Kemper, Mitglied des Forums „Aktion Zukunft Lernen" in Nordrhein-Westfalen, das BNE landesweit umsetzen will. Damit das Problembewusstsein bei den Schülern geweckt wird, gilt es zunächst, angehende Lehrer mit dem Prinzip der nachhaltigen Entwicklung vertraut zu machen.

„Wir stellen immer wieder fest, dass Lehramtsstudierende das Konzept der nachhaltigen Entwicklung nicht kennen, obwohl es in den Lehrplänen von Schulen vorgesehen ist", so Hellberg-Rode. „In unseren Biologiedidaktik-Kursen werden sie dann damit vertraut gemacht." Kemper ergänzt: „Jedes Thema kann im Unterricht leicht durch BNE-Aspekte angereichert werden." Sie gibt ein Beispiel: „Wenn ein Lehrer das Thema Ernährung im Unterricht bearbeitet, kann er neben der Besprechung des Verdauungssystems und ernährungswissenschaftlichen Fragen auch globale ökologische und ökonomische Auswirkungen der Nahrungsmittelproduktion mit einbeziehen. Durch solche ‚Tricks' lernen die Schüler, was vernetztes Denken bedeutet und erwerben Bewertungs- und Entscheidungskompetenzen."

Auch künftige Lehrer halten das Thema für wichtig. Lehramtsstudentin Gesine Hagemann sagt: „Als angehende Biologielehrerin habe ich die Pflicht, meine Schüler auf die Dringlichkeit der Nachhaltigkeit aufmerksam zu machen. Warum ist es wichtig, Müll zu trennen? Warum ist es wichtig, Strom zu sparen? Warum ist es überhaupt wichtig, darüber nachzudenken? Ganz einfach: damit die Welt so bleibt wie sie ist und hoffentlich sogar verbessert wird."

Die Weltdekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" wurde im Jahr 2002 von den Vereinten Nationen für die Jahre 2005 bis 2014 ausgerufen. Die internationale Initiative will dazu beitragen, die Prinzipien nachhaltiger Entwicklung weltweit in den nationalen Bildungssystemen zu verankern. Federführende Institution ist die UNESCO.

Aktion Zukunft Lernen Bildung für nachhaltige Entwicklung Hellberg-Rode/Biologie