Pressemitteilung upm

Ein Konzept für den Notfall

Studierende der WWU haben Innovationspreis für Geoinformatik gewonnen

Münster (upm), 24. März 2009

Thorsten Deelmann (links) und Martin Wilden haben mit ihrem Konzept die Jury überzeugt.
Thorsten Deelmann (links) und Martin Wilden haben mit ihrem Konzept die Jury überzeugt. Foto: WWU - privat

Thorsten Deelmann und Martin Wilden, Studierende am Institut für Geoinformatik der WWU, haben beim studentischen Wettbewerb „52°North - Innovationspreis für Geoinformatik" den ersten Platz belegt. Die Jury war von dem innovativen Konzept der „automatischen Priorisierung von Prozessierungsdiensten", das die beiden eingereicht hatten, beeindruckt. Als Preis erhält das Team insgesamt 3500 Euro. Zudem ist es eingeladen, sein Konzept im Rahmen eines mehrwöchigen Aufenthalts bei der münsterschen „52°North Initiative" zu realisieren.

Bereits heute gibt es Berechnungsdienste, die für die unterschiedlichsten Arten von Aufgaben zuständig sind - zum Beispiel Dienste, welche die Auswirkungen der globalen Erderwärmung auf unterseeische Ströme oder die Ausbreitung von Infektionskrankheiten berechnen können. Diese Berechungen können sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Deelmann und Wilden haben sich daher die Frage gestellt: Was passiert bei einem Notfallszenario, wenn der rechnende Dienst während dieser zeitraubenden Berechnungen für andere Dinge verwendet werden soll?

„Dies ist ein ungelöstes Problem. Bisherige Ansätze verfolgen ein Prinzip nach dem Motto ‚wer zuerst kommt, mahlt zuerst' (‚First Come - First Serve'-Prinzip), sagen Deelmann und Wilden. Eine einmal gestartete Aufgabe lässt sich weder unter- noch abbrechen. „Dank unseres Konzeptes ist ein Unterbrechen und späteres Fortsetzen von Berechnungen auf eine standardisierte Art und Weise möglich", erklären die beiden Studenten. Zudem werden den anstehenden Berechnungen unterschiedliche Dinglichkeitsstufen zugeordnet, so dass eine besonders wichtige Berechnung im Zusammenhang mit einem Notfallszenario auf der Stelle ausgeführt werden kann. Dies beträfe zum Beispiel die Berechnung des Ölteppichs und dessen mögliche Auswirkungen auf die Umwelt bei einem Tankerunglück.

Der Innovationspreis wird gemeinsam von den Firmen „52°North", „con terra", „ESRI Geoinformatik", dem „International Institute for Geo-Information Science and Earth Observation" und dem Institut für Geoinformatik der Universität Münster gestiftet. Diese Institutionen arbeiten in der münsterschen „52°North Open Source Initiative" zusammen, um die Forschung und Ausbildung in der Geoinformatik zu fördern. Dabei bildet der stetige Austausch forschungsrelevanter Fragestellungen und innovativer Entwicklungen zwischen Wissenschaft und Praxis eine wesentliche Grundlage.

„52°North" hatte den Wettbewerb mit dem Ziel der Förderung studentischer Beiträge zur Entwicklung und praktischen Realisierung innovativer Konzepte in der Geoinformatik ausgeschrieben. Der zweite Preis ging an ein Team spanischer Studierender, der dritte an ein Team aus den Niederlanden.

52°North weitere Informationen/ifgi