Pressemitteilung upm

"Hat Darwin Recht?"

Interdisziplinäre Ringvorlesung zum Darwinjahr 2009 an der WWU

Münster (upm), 22. April 2009

Das Jahr 2009 ist für Evolutionsbiologen ein ganz besonderes Jahr: Es ist Darwins 200. Geburtstag und zugleich das 150jährige Jubiläum der Veröffentlichung seines Hauptwerkes „Über die Entstehung der Arten". Unter dem Titel „Hat Darwin Recht?" veranstaltet das Zentrum für Wissenschaftstheorie der Universität Münster daher gemeinsam mit dem Centrum für Bioethik im Sommersemester 2009 eine interdisziplinäre Ringvorlesung. Zum Auftakt spricht der münstersche Evolutionsbiologe Prof. Dr. Joachim Kurtz am Dienstag, 28. April 2009, zum Thema „Wie aktuell ist die Evolutionsbiologie 200 Jahre nach Darwins Geburt?". Beginn ist um 18 Uhr im Fürstenberghaus im Hörsaal F 5 am Domplatz 20-22.

Während Darwins Theorien die Wissenschaft in den vergangenen zwei Jahrhunderten beflügelten, wurden sie zugleich auch oft verklärt, missverstanden und missbraucht. Die Ringvorlesung geht der Frage nach, welche Rolle Darwin und der Darwinismus in den gegenwärtigen naturwissenschaftlichen, wissenschaftshistorischen, wissenschaftstheoretischen und gesellschaftspolitischen Debatten spielen. Ein Schwerpunkt wird dabei auf die Frage nach der - kontrovers diskutierten - Reichweite der Evolutionstheorie in Evolutionsbiologie, Anthropologie, Ethik und Theologie gelegt. Die Veranstalter konnten für die Ringvorlesung prominente Vertreter ihrer jeweiligen Fachdisziplinen gewinnen.

Prof. Kurtz präsentiert in seinem Vortrag Beispiele aus der aktuellen Forschung, die zeigen, dass die Evolutionsbiologie auch heute nichts an Aktualität und Relevanz eingebüßt hat. So ist es heute so gut wie niemals zuvor möglich, evolutionäre Anpassungen bis hin zu den zugrunde liegenden genetischen Prozessen zurückzuverfolgen. Beispiele sind die Veränderung der Fellfarbe bei Mäusen oder das Anlegen einer „Rüstung" bei Stichlingen. Erkenntnisse der Grundlagenforschung fließen ein in angewandte Aspekte, wenn es darum geht, die Möglichkeiten der Anpassung an den Klimawandel zu beurteilen oder Antibiotika-Resistenzen zu verstehen und zu verhindern. Prof. Kurtz gibt auch Einblicke in seine eigene Forschung, die sich mit dem evolutiven Wettlauf von Wirten und Parasiten und den evolutiven Vorteilen der sexuellen Fortpflanzung befasst.

Ringvorlesung zum Darwinjahr